Dem Kreislauf entkommen – „Roma droht neue Vertreibung“

Herbert Heuss, wissenschaftlicher Leiter des Zentralrats, im Interview mit n-tv

In den Zerfallskriegen Jugoslawiens flohen Hunderttausende vor der Gewalt, allein 50.000 Roma kamen aus dem Kosovo nach Deutschland. Rund 12.000 von ihnen sollen laut einem Abkommen der  Bundesregierung mit dem Kosovo in den kommenden Jahren zurückkehren, ob sie wollen oder nicht. Ihr Schicksal beschäftigt den Zentralrat der Sinti und Roma stark, „zumal die Vertreibung aus dem Kosovo unter den Augen von NATO und KFOR stattgefunden hat“, betont Herbert Heuß, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Zentralrat, im Gespräch mit n-tv.de. „Das war die letzte ethnische Säuberung in Europa. Im Kosovo haben damals 120.000 Roma gelebt mit einer 600-jährigen Geschichte. Viele von ihnen waren gut etabliert, sie besaßen Geschäfte, waren Journalisten oder Lehrer, und die sind alle weg.“

Link zum Interview in der n-tv vom 8. Juli 2010

 

 

 

Verwandte Themen und Beiträge:

Abschiebungen von Roma in das Kosovo

Es steht für den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma außer Zweifel, daß die beabsichtigte Abschiebung von tausenden von Roma in das Kosovo zu neuen scharfen Spannungen zwischen den Minderheiten und ... mehr