20 Jahre Anerkennung nationaler Minderheiten in Deutschland

Kulturpolitischer Abend zum Thema „Kulturelle Vielfalt in Deutschland“ im Schloss Fantaisie bei Bayreuth
Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk mit dem Minderheitenrat der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen in Deutschland im Schloss Fantaisie in Eckersdorf © Stephan Herbert Fuchs

Am 20. Oktober 2017 fand auf Einladung des Minderheitenrates der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands ein Kulturgespräch zum Thema „Kulturelle Vielfalt in Deutschland – 20 Jahre Anerkennung der nationalen Minderheiten“ im Schloss Fantaisie in Eckersdorf bei Bayreuth statt. Vor genau 20 Jahren hat Deutschland anlässlich der Ratifizierung des Rahmenübereinkommens zum Schutz nationaler Minderheiten des Europarats die vier nationalen Minderheiten und Volksgruppen per Gesetz anerkannt. Der kulturpolitische Abend bildete den Auftakt einer geplanten Veranstaltungsreihe, mit der der Minderheitenrat das Wissen über die seit Jahrhunderten im deutschsprachigen Raum lebenden vier nationalen Minderheiten und den Minderheitenschutz in Deutschland stärken will.

Am Rande der Veranstaltung verabschiedete der Minderheitenrat auch den für die vier Minderheiten zuständigen Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk. Koschyk habe sich weit über das normale Maß hinaus für die Lausitzer Sorben, die Dänen in Südschleswig, die deutschen Sinti und Roma, für die Friesen sowie für die den Minderheiten gleichgestellten Vertreter der Regionalsprache Niederdeutsch eingesetzt und entscheidend dazu beigetragen, die nationalen Minderheiten auf das schwierige Parkett der Parlamentsdebatten zu bringen, so der Vorsitzende des Minderheitsrates David Statnik.

Der Vorsitzende des Zentralrats, Romani Rose, würdigte insbesondere den Einsatz Koschyks für den dauerhaften Erhalt der Grabstätten NS-verfolgter Sinti und Roma und den Expertenausschuss Antiziganismus: „Dass die Bundesregierung letzten Dezember in Berlin endlich den Erhalt dieser Grabstätten  beschlossen hat, das ist auch und ganz wesentlich Ihrem Engagement zu verdanken. Auch für Ihren beharrlichen Einsatz für die Einrichtung eines ‚Expertenausschusses Antiziganismus‘ beim Deutschen Bundestag, der hoffentlich in der nächsten Legislaturperiode eingerichtet wird, gebührt Ihnen unser besonderer Dank“, so Rose.

Die erst sechzehnjährige Bundespreisträgerin von „Jugend musiziert“, Scarlett Rani Adler © Stephan Herbert Fuchs

Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der jungen Sintezza und Bundespreisträgerin von „Jugend musiziert“, Scarlett Rani Adler und Norma Schulz, einer nordfriesischen Sängerin von der Insel Föhr mit Liedern auf Friesisch, Platt und Deutsch sowie vom Zamirchor unter Leitung von Barbara Baier.

Als Ausdruck seiner ganz persönlichen Wertschätzung überreichte Romani Rose dem scheidenden Minderheitenbeauftragten privat den Nachbau einer historischen Geige aus der Baden-Württembergischen Geigenbauerwerkstatt Weiß.

Romani Rose überreicht dem Minderheitenbeauftragten privat einen Geige als Audruck seiner persönlichen Wertschätzung. Mit im Bild Hartmut Koschyks Ehefrau Gudrun Koschyk. © Stephan Herbert Fuchs

Zur Pressemitteilung des Minderheitenbeauftragten Hartmut Koschyk.

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