Einladung zur Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Sachsenhausen am 20. Dezember 2013

Einladung zur Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Sachsenhausen am 20. Dezember 2013

Vor 71 Jahren, am 16. Dezember 1942, unterzeichnete Himmler den sogenannten „Auschwitz-Erlass“, der die Deportation von Sinti und Roma aus ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau anordnete – unter ihnen Tausende deutscher Sinti und Roma aus dem damaligen Reichsgebiet. Insgesamt wurden im besetzten Europa 500.000 Sinti und Roma in Konzentrationslagern oder durch Einsatzgruppen der SS ermordet. Im Konzentrationslager Sachsenhausen waren mehr als 1.000 Sinti und Roma inhaftiert. Seit 2004 wird in der Gedenkstätte Sachsenhausen die Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma im Nationalsozialismus umfassend in einem eigenen Ausstellungsabschnitt dokumentiert.

Am Freitag, den 20. Dezember 2013, erinnert der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma in der Gedenkstätte Sachsenhausen mit einer Gedenkveranstaltung und einer Kranzniederlegung an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Sinti und Roma. An der Veranstaltung nehmen 15 Überlebende sowie deren Familienangehörige teil.

In seiner Gedenkansprache warnt Romani Rose vor einer neuen Stigmatisierung von Sinti und Roma in Deutschland. Durch die Diskussion über eine „Armutszuwanderung“ werde von der „verantwortlichen Politik eine Stimmung geschürt, die im Kern Sinti und Roma als gesamte Minderheit erneut ausgrenzt“, so Rose.
Die Rede von Romani Rose ist unter folgendem Link abrufbar:
https://zentralrat.sintiundroma.de/content/downloads/aktuelles/2013_Rose_Sachsenhausen.pdf

Der Stellvertretende Ministerpräsident Dr. Helmuth Markov erinnert als Vertreter der brandenburgischen Landesregierung an den Völkermord an Sinti und Roma.

Die Delegation der Überlebenden versammelt sich am 20. Dezember 2013 um 9.45 Uhr
am „Turm A“ (Eingang des ehem. Häftlingslagers).
Die Gedenkfeier beginnt um 10.15 Uhr am zentralen Gedenkort „Station Z“.

Begrüßung:
Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
Ansprachen:
Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma;
Dr. Helmuth Markov, Stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Finanzen des Landes Brandenburg;
Felix Beyelenkow, Vertreter der Jüdischen Gemeinde Brandenburg.
Anschließend Kranzniederlegung am Mahnmal.