Internationaler Gedenktag der Sinti und Roma in Auschwitz am 2. August 2012

Mit einer Delegation von fünfzig Personen – unter ihnen viele KZ-Überlebende – nimmt der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma an der Gedenkveranstaltung in Auschwitz/Oswiecim (Polen) zum 69. Jahrestag der Vernichtungsaktion durch die SS teil. Erwartet werden neben Delegationen von Roma-Organisationen aus vielen Staaten Europas Vertreter der polnischen Regierung und der Botschaften europäischer Staaten, der U.S.A. und Israels. Erstmals nimmt eine große Zahl junger Roma aus neun Ländern Europas an der offiziellen Gedenkkundgebung teil.

Für die Überlebenden des Völkermordes werden sprechen Max Birkenfelder, der als Kind im Mai 1940 in den ersten familienweisen Deportationen aus dem Reichsgebiet nach Polen deportiert wurde, und Professor Andrzej £êpkowski, der als Häftling in Auschwitz-Birkenau einer der wenigen Zeitzeugen ist, der die Mordaktion in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944, die Auflösung des sogenannten „Zigeunerlagers“ und die Ermordung der letzten dreitausend Sinti und Roma in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau bezeugt.

Die offizielle Gedenkfeier beginnt am Freitag, den 2. August 2012 um 12.00 Uhr im Abschnitt B II e in Auschwitz-Birkenau, dem sogenannten „Zigeunerlager“.

Romani Rose begrüßte in seiner Gedenkrede ausdrücklich die Teilnahme von über 300 jungen Roma aus ganz Europa. Es sei wichtig, die jungen Menschen für unsere demokratischen Werte und für die Menschenrechte zu gewinnen. Hier sein die Gedenkstätte Auschwitz von größter Bedeutung, so Rose.

Deutliche Kritik übte Rose an Politikern in Deutschland und in Europa, die anstatt sich für den Schutz von Minderheiten einzusetzen vielmehr die Fehler der Vergangenheit wiederholten, indem sie versuchten, rechtsextreme Positionen selbst zu übernehmen, um Wahlkampfpropaganda auf dem Rücken der Roma zu betreiben. „Damit schaden sie der Demokratie und legitimieren die rechtsextremistischen Positionen“, sagte Romani Rose. In Europa sei der Antisemitismus heute geächtet, gleichermaßen strafrechtlich wie gesellschaftlich. Der Antiziganismus dagegen sei noch immer bis weit in die Mitte der Gesellschaft hinein akzeptiert und wirksam.

Aufgrund von Himmlers „Auschwitz-Erlaß“ vom 16. Dezember 1942 deportierte die SS 23000 Sinti und Roma familienweise aus elf Ländern Europas in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Am 2. August 1944 ermordete die SS in den Gaskammern von Auschwitz die letzten 2900 Sinti und Roma – Kinder, ihre Mütter und Alte. Unmittelbar zuvor selektierten die SS-Ärzte noch 3000 Sinti und Roma als „arbeitsfähig“ und man verschleppte sie als Sklavenarbeiter in andere Konzentrationslager. Im besetzten Europa wurden 500.000 Roma und Sinti Opfer des Holocaust.

Aufgrund von Himmlers „Auschwitz-Erlaß“ vom 16. Dezember 1942 deportierte die SS 23000 Sinti und Roma familienweise aus elf Ländern Europas in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Am 2. August 1944 ermordete die SS in den Gaskammern von Auschwitz die letzten 2900 Sinti und Roma – Kinder, ihre Mütter und Alte. Unmittelbar zuvor selektierten die SS-Ärzte noch 3000 Sinti und Roma als „arbeitsfähig“ und man verschleppte sie als Sklavenarbeiter in andere Konzentrationslager. Im besetzten Europa wurden 500.000 Roma und Sinti Opfer des Holocaust.

Die Reden von Romani Rose und Max Birkenfelder sind im Wortlaut unter folgendem Link zu finden: