Ministerpräsident Tobias Hans im Gespräch mit dem Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Saarland

Diana Bastian, Vorsitzende des Verbands Deutscher Sinti und Roma im Saarland : „Bekämpfung von Antiziganismus ist die Voraussetzung für eine gleichberechtigte Teilhabe“
Ministerpräsident Tobias Hans empfängt Diana Bastian und Romani Rose, Saarbrücken 15.10.2021. Foto: Staatskanzlei Saarbrücken

Der Ministerpräsident des Saarlandes, Tobias Hans, empfing gestern die Vorsitzende des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Saarland e.V., Diana Bastian, und Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, zu einem ersten Arbeitsgespräch.  Gegenstand waren die Umsetzung der zuletzt vorgelegten Empfehlungen der Unabhängigen Kommission Antiziganismus, für die auch im Saarland die notwendigen Strukturen geschaffen werden sollen.

Ministerpräsident Tobias Hans erklärte hierzu :

Viele Sinti und Roma haben ihre Heimat im Saarland gefunden und sind ein Teil unserer Gesellschaft. Die Landesregierung steht bei der entschiedenen Bekämpfung von Antiziganismus eng an ihrer Seite.

Diana Bastian dankte dem Ministerpräsidenten für die in diesem Jahr zur Verfügung gestellte Förderung und informierte über die vielfältigen Initiativen des Verbands. Sie unterstrich dabei die breite Unterstützung, die sie vor allen Dingen der Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerung und von vielen zivilgesellschaftlichen Organisationen im Saarland erhalten hat :

„Die in den letzten fünf Jahren vom Landesverband Saarland ehrenamtlich geleistete Arbeit traf auf offene Türen, gerade in den Schulen und bei jungen Menschen gab und gibt es ein großes Interesse am Dialog. Der Landesverband nimmt regelmäßig teil an der LAG Schule und Erinnerung, wir sind in der Erinnerungs- wie in der politischen Bildungsarbeit fest verankert. Gleichwohl ist die Bekämpfung von Antiziganismus auch im Saarland ein wichtiges Thema für unsere Beratungsstelle – gegenwärtig liegen hier allein 32 antiziganistisch motivierte Fälle vor.“

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma unterstützt die Arbeit des Landesverbandes im Saarland; Romani Rose wies im Gespräch auf die Empfehlungen der Unabhängigen Kommission Antiziganismus und verwies hierbei auf bestehenden Staatsverträge in anderen Bundesländer hin. Ein entsprechendes Verfahren sei für das Saarland gleichermaßen eine Bereicherung wie eine Notwendigkeit: 

„Für viele Sinti und Roma ist das Saarland seit vielen Generationen Heimat. Es kommt jetzt darauf an, für Sinti und Roma eine gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen zu schaffen. Hier ist die politische Anerkennung als nationale Minderheit, wie sie durch einen Staatsvertrag konkretisiert wird, eine notwendige Voraussetzung. Ich danke ausdrücklich Ministerpräsident Hans für seine Zusage, eine dauerhafte Förderung des Landesverbands im Saarland genau zu prüfen. Sinti und Roma sind selbstverständlicher Teil der saarländischen Gesellschaft, deshalb ist der Schutz unseres Rechtsstaates und unserer Demokratie für uns alle eine zentrale und in der Zukunft dringender werdende Aufgabe.“

Romani Rose lud Ministerpräsident Hans ein, in Heidelberg das Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma zu besuchen und ihm auch die Pläne für den Ausbau des Zentrums zu zeigen – ein Vorhaben, daß national und international beispielhaft ist für die Förderung einer gleichberechtigten Teilhabe der Minderheit.

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