Neue Veröffentlichung : „Zwei Welten“ – Sinti und Roma – Schritte zur Anerkennung als NS-Verfolgte und antiziganistische Kontinuität

Herausgegeben vom Landesverein der Sinti in Hamburg e. V.

„Die Prüfung der Wiedergutmachungsberechtigung der Zigeuner und Zigeuner-Mischlinge […] hat zu dem Ergebnis geführt, daß der genannte Personenkreis überwiegend nicht aus rassischen Gründen, sondern wegen seiner asozialen und kriminellen Haltung verfolgt und inhaftiert worden ist.“
Das Wiedergutmachungsamt von Württemberg-Baden, 1950; siehe S. 145.

„1 Pers.; leichter Zigeunereinschlag; besser nichts anbieten!“
Vermerk einer norddeutschen Wohnungsgenossenschaft, 2019; siehe S. 197.

Die Sinti und Roma, die den Völkermord durch das NS-Regime überlebt hatten, wurden in der Bundesrepublik Deutschland vielfach nicht als Verfolgte anerkannt, sondern waren weiterhin staatlicher und gesellschaftlicher Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt. Antiziganismus war und ist in Deutschland Normalität, auch in Hamburg. Als Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte der Minderheit nach 1945 hat die Landeszentrale für politische Bildung in den letzten zwei Jahren das Forschungs- und Publikationsprojekt „Zwei Welten“ des Landesvereins der Sinti in Hamburg gefördert.

 

Zwei Welten. Sinti und Roma – Schritte zur Anerkennung als NS-Verfolgte und antiziganistische Kontinuität.

Metropolverlag Berlin, März 2022