Schändung des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma Europas

Bundeskanzlerin Angela Merkel im Gespräch mit Reinhard Florian, Überlebender von Auschwitz-Birkenau, bei der Einweihung des Denkmals, Oktober 2012 © Zentralrat

Mit Bestürzung reagiert der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma auf die Schändung des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin.  Unbekannte Täter hatten großes «A» in eine Glasscheibe der Gedenkstätte am Simsonweg im Großen Tiergarten geritzt.

„Es ist sicher kein Zufall, daß wenige Wochen vor dem 75. Jahrestag der Auflösung des sogenannten „Zigeunerlagers“ B II e in Auschwitz-Birkenau am 2. August jetzt schon Rechtsextremisten und krankhafte Nationalisten Anschläge auf Gedenkorte vornehmen. Sinti und Roma sind in Deutschland und in Europa einem zunehmend gewaltbereiten Rassismus ausgesetzt, der immer wieder auch von staatlicher Seite – wie notorisch beispielsweise vom italienischen Innenminister Salvini – angeheizt und gerechtfertigt wird. Der aggressive Antiziganismus richtet sich zuerst gegen Sinti und Roma, aber im Kern gegen unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat“, so Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrates.

Der Zentralrat begrüßt, daß umgehend der zuständige Staatsschutz des LKA Berlin die Ermittlungen übernommen hat.

Das Denkmal, in unmittelbarer Nähe zum Deutschen Bundestag gelegen, war 2012 im Beisein von Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeweiht worden.

 

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