Stiftung „Münchner Bürgerpreis für Demokratie – gegen Vergessen“ würdigt Romani Rose mit Ehrenpreis

Am 22. Mai verlieh die Stiftung „Münchner Bürgerpreis für Demokratie – gegen Vergessen“ im NS-Doku­mentationszentrum München ihren Ehrenpreis an Romani Rose und würdigte damit sein langjähriges politisches Engagement für die Gleichberechtigung von nationalen Minderheiten.

In der Begründung der Jury heißt es: „Romani Rose hat sich insbesondere um die Aufklärung über die Menschheitsverbrechen der NS-Zeit und um die internationale Wahrnehmung des Völkermords an den Sinti und Roma verdient gemacht. Die Bürgerrechtsarbeit für Minderheitenrechte, der Kampf gegen Rassismus sowie das Bemühen um Gleichberechtigung, haben besonders auch in München die öffentliche Debatte gegen Diskriminierung von Sinti und Roma gestärkt. Romani Roses entschlossenes Wirken als Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und Leiter des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg gegen die bis heute andauernde Ausgrenzung und Benachteiligung ist ein wichtiger Beitrag zur Verteidigung unserer Demokratie.“

Die von der Münchner Ehrenbürgerin und langjährig engagierten Politikerin Prof. Dr. Hildegard Hamm-Brücher ins Leben gerufene Stiftung „Münchner Bürgerpreis für Demokratie – gegen Vergessen“ möchte zur Stärkung der Demokratie ermutigen, die Wachsamkeit gegenüber antidemokratischen Entwicklungen stärken und zur Auseinandersetzung über die NS-Vergangenheit im Sinne einer lebendigen Erinnerungskultur beitragen. Stiftung und Preis fördern insbesondere Projekte junger Menschen, die sich aktiv und beispielhaft für Demokratie einsetzen, Zeichen gegen rechtsextremistische Tendenzen und Ausgrenzung setzen und aufklärend im Sinne einer lebendigen Erinnerungskultur wirken.

Neben dem Ehrenpreis erhielt in diesem Jahr das Projekt „Spurensuche“ des Ernst-Mach-Gymnasiums Haar und der Mittelschule Haar den mit 5000 Euro dotierten Preis der Stiftung. Im Projekt haben sich 41 Schülerinnen und Schüler intensiv mit der NS-Zeit und den von der NS verübten „Euthanasie“-Verbrechen und ihren Opfern insbesondere in Haar und München auseinandergesetzt und ein Theaterstück entwickelt.

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