Zentralrat Deutscher Sinti und Roma trauert um den Holocaust-Überlebenden Alfred Rosenbach

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma trauert um den Holocaust-Überlebenden Alfred Rosenbach, der am 1. Februar 2019 in Schwalbach verstorben ist. Alfred Rosenbach war dem Zentralrat und seiner Arbeit Zeit seines Lebens eng verbunden.

Am 12. Februar 1931 in Berlin als Sohn einer bekannten Musikerfamilie geboren musste Alfred Rosenbach schon in jungen Jahren Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren. 1936 wurde der damals fünfjährige Rosenbach mit seiner Familie im kommunalen Zwangslager in Berlin-Marzahn festgeschrieben. Im März 1943 wurde die gesamte Familie Rosenbach im Zuge von Himmlers „Auschwitz-Erlass“ vom 16. Dezember 1942 ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. 32 Angehörige von Alfred Rosenbachs Familie wurden dort ermordet, darunter seine Mutter, seine Großeltern und seine Geschwister. Alfred Rosenbach wurde Anfang August 1944 von Auschwitz zur Sklavenarbeit ins Konzentrationslager Buchenwald verschleppt und musste dort trotz seines jugendlichen Alters jahrelange Schwerstarbeit im Steinbruch verrichten.

Alfred Rosenbach engagierte sich zeitlebens als Überlebender des Holocaust in der Erinnerungsarbeit. Er setzte sich ein für die Aufarbeitung des Schicksals der Sinti und Roma im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Als Zeitzeuge klärte er insbesondere die jüngere Generation der Sinti und Roma über die Verfolgung der Minderheit während des Nationalsozialismus auf.

Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma würdigte Alfred Rosenbach mit sehr persönlichen Worten: „Die Bilder aus Auschwitz haben Alfred Rosenbach sein Leben lang begleitet. Trotz seines schweren Schicksals setzte er sich bei der Jugend ein für Versöhnung und eine gemeinsame Zukunft. Damit erwarb er sich bei allen, die ihm begegnen durften, Respekt und Anerkennung. Die Sinti und Roma haben durch den Tod von Alfred Rosenbach eine ganz besondere Persönlichkeit verloren.“