Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und Verband Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Schleswig-Holstein trauern um Heide Simonis

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und der Verband Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Schleswig-Holstein – mit Vorsitz Matthäus Weiß, trauern um Heide Simonis. 

Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, würdigte sie mit den Worten: “Unser Land verliert mit Heide Simonis eine große Persönlichkeit, die ihre Verantwortung aus der Geschichte zum Schutz der Minderheiten stets in ihr politisches Handeln integrierte. Es war ihr immer ein Anliegen, die seit Jahrhunderten in Schleswig-Holstein lebenden Sinti und Roma in die nationale Verantwortung nach dem Holocaust an 500.000 ermordeten Sinti und Roma mit einzubeziehen. Als Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein gab sie den Anstoß, Sinti und Roma, neben den Dänen und Friesen, in die Landesverfassung aufzunehmen.”  

Verantwortung und Erinnerungskultur gingen für Heide Simonis Hand in Hand – so betonte sie anlässlich der jährlichen Gedenkveranstaltung an die in der NS-Zeit deportierten Sinti und Roma in Kiel: 

`Wir sollten […] uns bewusst machen, dass Erinnern und Gedenken die Voraussetzung dafür ist, heute und in der Zukunft respektvoll, vertraut und entspannt miteinander umzugehen.‘ 

Die Politik von Simonis war beispielhaft, ebenso wie ihre Menschlichkeit. 2003 verlieh ihr hierfür der Verband Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Schleswig-Holstein – den „Schleswig-Holsteinischer Meilenstein“. Dieser Preis ehrt Menschen, die sich durch besonders herausragendes, soziales, humanistisches und unbürokratisches Engagement für die Minderheit der Sinti und Roma in außerordentlicher Weise verdient gemacht haben – Heide Simonis war die erste Preisträgerin.  

“Wir haben heute eine engagierte Politikerin verloren, deren jahrzehntelanger, selbstloser Einsatz Spuren hinterlassen hat in der politischen Landschaft unseres Landes.  Ihr Streben nach Gerechtigkeit, Gleichstellung und Freiheit und ihr unermüdliches öffentliches Engagement bleiben unvergessen”, so Romani Rose.

 

Foto „Heide Simonis“: Udo Grimberg, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/legalcode

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