Mit einer gemeinsamen Kranzniederlegung gedachten heute, am 18. Dezember 2019 um 14:00 Uhr der Botschafter des Staates Israel, S.E. Jeremy Issacharoff, und Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, der Opfer des Völkermords an den Sinti und Roma im NS-besetzen Europa.
Botschafter Issacharoff erklärte: „Dieser Akt der Erinnerung ist in diesen Tagen besonders bedeutsam, da wir uns dem 75-jährigen Jubiläum der Befreiung von Auschwitz Birkenau nähern. Wir bewahren das Andenken an alle Opfer für immer in unseren Herzen.“
Romani Rose warnte im Gespräch mit Botschafter Issacharoff vor der Gefahr einer in Deutschland und in Europa neu wieder aufflammende Gewalt gegen Sinti und Roma wie gegen Juden. „Unser Gedenken an die Opfer des NS-Holocaust ist für uns dauernde Verpflichtung. Der zunehmend gewaltbereite Antisemitismus wie der Antiziganismus richtet sich vordergründig gegen Minderheiten, im Kern aber auf die Zerstörung unserer Demokratie in Deutschland und in Europa. Die Erinnerung an die Verbrechen des Holocaust alleine reicht nicht aus, wir müssen in unserer Gesellschaft Verantwortung für die Gegenwart übernehmen“, so Rose.
Am 16. Dezember 1942, unterzeichnete Heinrich Himmler den sogenannten „Auschwitz-Erlaß“, der die Deportation von Sinti und Roma aus ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau anordnete. Insgesamt wurden im besetzten Europa über 500.000 Sinti und Roma in den Konzentrations- und Vernichtungslagern oder durch Einsatzgruppen der Wehrmacht und der SS ermordet.