„Die Diskriminierung der Sinti und Roma ging nach 1945 weiter“

Projekt an der Forschungsstelle Antiziganismus: Enzyklopädie des Völkermordes an den Sinti und Roma - Dr. Karola Fings im Interview in der RNZ
Dr. Karola Fings in der Forschungsstelle Antiziganismus an der Heidelberger Universität. Foto RNZ.

Entrechtet, verfolgt, systematisch ermordet: Rund eine halbe Million Sinti und Roma fielen dem Völkermord während des Nationalsozialismus zum Opfer. Das Wissen darüber ist bis heute noch stark fragmentiert. Es dauerte Jahrzehnte, bis der Völkermord an der Minderheit überhaupt anerkannt wurde. Ein neues, internationales Forschungsprojekt an der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg will nun das historische Wissen zum nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma in Europa zusammenführen. Dr. Karola Fings leitet die fünfjährigen Forschungsarbeiten an der „Enzyklopädie des Völkermordes“ – ausgestattet mit einer Förderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro vom Auswärtigen Amt. Wieso dieses Projekt ein Meilenstein in der Geschichtswissenschaft ist – und weshalb Sinti und Roma heute noch immer ausgegrenzt und diskriminiert werden, berichtet die Historikerin im Interview mit Anica Edinger in der  Rhein-Neckar-Zeitung vom 13. September 2020.