Das Drama »Victim« des slowakischen Regisseurs Michal Blaško behandelt brisante politische Themen wie Fake News, Antiziganismus und die neue Rechte.
„Fakten verdrehen, Empörung schüren, Schuldige benennen und sich selbst als diejenigen inszenieren, die für Ordnung und Sicherheit sorgen – mit solchen Taktiken versuchen Rechtsradikale, neue Anhänger zu mobilisieren. Der Film »Victim« des slowakischen Regisseurs Michal Blaško zeigt, wie schnell das eigene Leben durch gezielte Manipulation zum Gegenstand solcher rechtsradikaler Propaganda werden kann. »Victim« erzählt die Geschichte von Irina (Vita Smachelyuk), einer alleinerziehenden Mutter aus der Ukraine, die sich in Tschechien ein neues Leben aufbauen will.
Irina ist gerade in der Ukraine, um die letzten Unterlagen zu besorgen, die sie braucht, um die tschechische Staatsbürgerschaft zu beantragen. Da erreicht sie die Nachricht, dass ihr 13-jähriger Sohn Igor (Gleb Kuchuk) schwer verletzt im Krankenhaus liegt. Kaum ist sie wieder in Tschechien und am Krankenbett ihres Sohnes, bestürmt die Polizei sie mit Fragen: Wer ihn angegriffen habe, wie viele es waren. Drei seien es gewesen, bringt der Junge schließlich heraus. Schnell wird ein Nachbarsjunge verhaftet, und das Gerücht macht die Runde, drei junge Roma hätten Igor zusammengeschlagen. Was sich tatsächlich im Treppenhaus des Wohnblocks zugetragen hat, bleibt lange unklar – und für viele scheint es auch keine Rolle zu spielen, sie haben ihre Schuldigen bereits gefunden.“
Hier geht es zur vollständigen Rezension von Norma Schneider in „Neues Deutschland“ vom 04.04.2023.