Romani Rose zu Gast bei den „Gesprächen gegen das Vergessen“ in München

Gesprächsrunde vor dunklem Hintergrund
Von links: Prof. Andreas Bönte (Moderation, Bayerischer Rundfunk), Romani Rose (Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Bürgerrechtsaktivist), Christian Pfeil (Holocaust-Überlebender und Zeitzeuge), Marcella Reinhardt (Vorsitzende des Regionalverbands Deutscher Sinti und Roma Schwaben e. V.) und Dr. Frank Reuter (Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg).

Am 19.11. wurden im bayerischen Rundfunk die „Gespräche gegen das Vergessen“ ausgestrahlt. Bei diesen sprach der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma mit Moderator Andreas Bönte sowie dem Holocaust-Überlebenden Christian Pfeil, Marcella Reinhardt (Vorsitzende des Regionalverbands Deutscher Sinti und Roma Schwaben e. V.) und Dr. Frank Reuter (Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg) über den Holocaust an Sinti und Roma und den fortwährenden gesellschaftlichen und institutionellen Antiziganismus in Deutschland und Europa.

Die Gespräche finden einmal jährlich im Münchner Volkstheater statt und befassen sich mit der Zukunft der Erinnerung an die Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands. Angesichts der immer weniger werdenden Zeitzeuginnen und –zeugen ist dieses Format ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur unseres Landes. Erstmals lag in diesem Jahr der Schwerpunkt auf Antiziganismus, wodurch die „Gespräche gegen das Vergessen“ einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung über die Verbrechen an Sinti und Roma leisteten.

Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma betonte im Gespräch: „Die Kapitulation Deutschlands hat nicht eine Veränderung des Denkens bewirkt. Es gab nach dem Krieg gar kein Unrechtsbewusstsein, die Verbrechen des Holocaust [an den Sinti und Roma] wurden erstmals 1982 anerkannt. Das ist heute etwas Anderes: Dieses Land ist mit unserer sechshundertjährigen Geschichte auch unser Land und wir wollen gemeinsam mit den Menschen in die Zukunft schauen und eine gemeinsame Zukunft erarbeiten.“

Die Sendung ist in der ARD-Mediathek weiterhin verfügbar.

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