Ungarische Delegation besucht Zentralrat Deutscher Sinti und Roma

Eine hochrangige Delegation des Ungarischen Parlaments und der Ungarischen Regierung mit Vertretern des ungarischen Menschenrechtsausschusses und Vertretern aller Fraktionen besuchte auf Einladung des Auswärtigen Amtes und von Romani Rose den Zentralrat und das Dokumentationszentrum.
Nach einer Führung durch die NS-Ausstellung führte die Delegation ein ausführliches Gespräch mit dem Zentralratsvorsitzenden und denVorstandsmitgliedern Jacques Delfeld, Oswald Marschall und Erich Schneeberger. Themen waren die Minderheitenvertretung in Deutschland und in Ungarn, und hier insbesondere die schwierige und oft bedrohte Lage von Roma in Ungarn. Staatsminister Zoltan Balog, der die ungarische Delegation leitete, unterstrich die Notwendigkeit, rechtsextremen und rassistischen Positionen deutlich entgegenzutreten. Florian Farkas, Vorsitzender der landesweiten Roma-Selbstvertretung, stellte die Rahmenvereinbarung der Ungarischen Regierung mit der Roma-Selbstverwaltung vor, die für die nächsten drei Jahre umfangreiche Investitionen (ca. 800 Mio Euro) zur Verbesserung von Bildung, Arbeitsmöglichkeiten, Wohnen und Gesundheit vorsehe.
Romani Rose wies auf die Mordserie der Jahre 2008 und 2009 hin, denen 11 Menschen zum Opfer gefallen waren. Dies war Anlaß für den Zentralrat, in Ungarn Projekte zum Wiederaufbau der bei den Anschlägen zerstörten Häuser zu initiieren, und die Situation in Ungarn aufmerksam zu beobachten.