Zentralrat Deutscher Sinti und Roma erinnert an den Widerstand von Sinti und Roma in Auschwitz-Birkenau vor 81 Jahren, am 16. Mai 1944

Wachtürme im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. © Frank Reuter

 

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma erinnert am heutigen Tag an den erbitterten Widerstand von Sinti und Roma im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau am 16. Mai 1944. An diesem Tag sollte der Lagerabschnitt B IIe, das sogenannte „Zigeunerlager“, in dem tausende von Sinti und Roma inhaftiert waren, aufgelöst und sämtliche Häftlinge in den Gaskammern ermordet werden.

Wegen des mutigen Widerstands der Sinti und Roma musste die SS die Aktion abrechen, um zu verhindern, dass der Aufstand auf andere Lagerabschnitte übergreifen konnte. Nach dem erbitterten Widerstand der Sinti und Roma deportierte die SS die arbeitsfähigen jungen Männer, oftmals dekorierte ehemalige Wehrmachtsangehörige, in andere Konzentrationslager. In der Nacht vom 2. zum 3. August 1944 wurden die letzten 4.300 Sinti und Roma, Frauen, Kinder und ältere Menschen, die sich noch im Lager befanden, in den Gaskammern ermordet. Dieser Tag ist heute der internationale Gedenktag an die Opfer des Holocaust an den Sinti und Roma Europas.

Bei der Eröffnung des Dokumentationszentrums Deutscher Sinti und Roma am 16. März 1997 sagte der damalige Bundespräsident Roman Herzog: „Der Völkermord an den Sinti und Roma ist mit dem gleichen Motiv des Rassenwahns, mit dem gleichen Vorsatz, mit dem gleichen Willen zur planmäßigen und endgültigen Vernichtung durchgeführt worden, wie der an den Juden“.

Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, zeigte sich enttäuscht, „dass es auch nach 50 Jahren historisch-politischer Arbeit des Zentralrats, die deutsche Politik nicht erreicht hat, dass der Holocaust an den 500.000 Sinti und Roma im NS-besetzten Europa, Teil der nationalen politischen Erinnerungskultur wurde“.