Zentralrat begrüßt Verurteilung der „Todesbrigaden“ als gemeine Mörder durch Gericht in Ungarn – Zeichen der Justiz gegen Rechtsextremisten

Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, begrüßte die nach vierjähriger Verfahrensdauer gestern erfolgte Verurteilung der rechtsextremistischen Täter, die in den Jahren 2008 und 2009 sechs Angehörige der ungarischen Roma-Minderheit er-mordeten. Das Gericht habe damit ein deutliches Zeichen für die Gesellschaft gesetzt, dass es sich bei den Tätern um gemeine Mörder auf niedrigster Stufe handelt. Damit werde klar-gestellt, dass derartige Taten basierend auf der Ideologie der Nationalsozialisten nicht ge-duldet werden. Die Justiz ächtete damit auch die Rechtsextremisten und ihre gewalttätigen Horden, die vorgeben, aus nationalen Motiven zu handeln, so Rose heute in seiner heutigen Erklärung. Auch die weiteren fünf Mordtaten müssten unverzüglich aufgeklärt werden. Der Zentralratsvorsitzende verlangte eine sorgfältigere Polizeiarbeit für derartige rassistisch motivierte Verbrechen. Das gelte nicht nur für Ungarn, denn der Rechtsextremismus gefährde die demokratische Rechtsordnung in ganz Europa, so Rose.

Die Ungarische Regierung ist jetzt umso mehr gefordert, sich auch schützend vor die Roma-Minderheit zu stellen, wenn es durch rechte Politiker und Amtsträger zu Diskriminierung und Schikanen gegen Angehörige der Minderheit kommt. Sie muss auch unverzüglich in dem Fall der Ortschaft Ozd einschreiten, wo der Bürgermeister die öffentlichen Wasserpumpen für die Roma abstellen ließ. Es sei schon unverantwortlich, dass in vielen Siedlungen, in denen Roma wohnen, in den Häusern kein Wasser- und Kanalanschluss bestehe. Jetzt auch noch die öffentlichen Wasserspumpen abzustellen, gefährde die Menschen gesundheitlich in massiver Weise, erklärte Rose.

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