Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma ist tief besorgt über die Auswirkungen der nationalen und internationalen Berichterstattung über in Griechenland und Irland angeblich von Roma „geraubte blonde Kinder“. Aufgrund von Polizeiaktionen in Griechenland und anschließend in Irland waren Kinder von ihren Eltern bzw. Pflegeeltern getrennt und in staatlichen Gewahrsam genommen worden.
Die Polizeiaktionen basierten nach Auffassung des Zentralrates allein auf pseudo-ethnischen Kriterien, daß nämlich blonde Kinder bei Roma einen polizeilichen Verdacht auslösen. Daraufhin wurde in den Medien diese Polizeiaktion mit allen Formen von Kriminalität in einen spekulativen Zusammenhang gebracht : von Kindesentführung und –mißbrauch über Zwangsheirat bis zu unterstelltem Organhandel. Dabei haben einige Medien in ihrer Berichterstattung jeweils eigene Versionen des Falles erschaffen und Bilder eines angeblich „verstörten, von Roma verschleppten Kindes“ kreiert. Dieses Bild, das offenkundig nicht den Tatsachen entspricht, wurde in Deutschland und ebenso weltweit pauschal auf die gesamte Minderheit projiziert. Nur ein Teil der Medien hat, nachdem die Einzelheiten der Fälle klar wurden, eingeräumt, daß hier auch in der Berichterstattung alte antiziganistische Feindbilder wirksam waren.
Das vollständige Statement von Romani Rose finden Sie hier :