Zentralrat Deutscher Sinti und Roma trauert um den früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt

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Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma trauert um Helmut Schmidt. Helmut Schmidt hatte als Bundeskanzler am 17. März 1982 eine Delegation des kurz vorher gegründeten Zentralrates Deutscher Sinti und Roma empfangen und erstmals für die Bundesrepublik Deutschland den Völkermord an Sinti und Roma anerkannt und bedauert. Schmidt unterstrich damals auch die bis dahin stets bestrittene Tatsache, daß dieser Völkermord in der Rassenideologie der Nazis seine Ursache hatte. Romani Rose würdigte Helmut Schmidt als den für Sinti und Roma wichtigsten Bundeskanzler : „Für Sinti und Roma in Deutschland und in Europa ist Helmut Schmidt der Bundeskanzler, der nach Jahrzehnten der Leugnung und Verdrängung die Opfer des Völkermordes anerkannte und damit die Aufarbeitung dieses Teils deutscher Geschichte einleitete.“
Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrates, würdigte Helmut Schmidt als einen der großen deutschen Politiker, der aus seiner persönlichen Erfahrung heraus das einige Europa als entscheidenden Voraussetzung für den Frieden gesehen und bei aller Pragmatik nie diese Vision aufgegeben hat. Rose war zuletzt von Helmut Schmidt im Oktober 2014 zu einem längeren Gespräch nach Hamburg eingeladen worden, um ihn über die aktuelle Lage von Sinti und Roma in Deutschland und insbesondere in den Ländern Ostmittel- und Südosteuropas genauer zu informieren. Für Schmidt war die Lage von Roma in den neuen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union besorgniserregend. Den auch in Deutschland wieder erstarkenden Rechtsextremismus bezeichnete Schmidt damals als Gefahr für die Demokratie, die nicht unterschätzt werden dürfe.

Helmut Schmidts Leidenschaft für die Musik schließlich war ebenfalls Thema des Gesprächs. „Den Einfluß der Musik von Sinti und Roma auf die Werke der deutschen und europäischen Klassik kannte Helmut Schmidt bis in Details, für ihn war der Beitrag von Sinti und Roma zur Musik stets präsent“, so Rose.

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