Uta Horstmann erhält das Bundesverdienstkreuz

Münchner Bürgerrechte-Aktivistin für ihre langjährige Arbeit mit Sinti und Roma geehrt
2017-01-12 Horstmann
Uta Horstmann mit Ranco Brantner (Bildmitte) und Wilhelm Spindler (links im Bild) beim Hungerstreik im ehemaligen Konzentrationslager Dachau, Ostern 1980 © Zentralrat Deutscher Sinti und Roma

Uta Horstmann, Bürgerrechts-Aktivistin der ersten Stunde, erhält heute in München das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland am Bande, das ihr von Staatsministerin Emilia Müller, Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, überreicht wurde.  Staatsministerin Müller würdigte insbesondere die Beteiligung von Uta Horstmann am Hungerstreik der Sinti und Roma in Dachau zu Ostern 1980 und ihr ausdauerndes Engagement in der Bürgerrechtsarbeit von Sinti und Roma.  Uta Horstmann setzte sich nicht allein in München, sondern in ganz Bayern und auch darüber hinaus für die Rechte von Sinti und Roma ein, so die Ministerin.

Romani Rose würdigte das Engagement von Uta Horstmann :
„Ohne Menschen wir Uta Horstmann würde es die Bürgerrechtsarbeit deutscher Sinti und Roma nicht in ihrer heutigen Form geben.  Zur Zeit unseres Hungerstreiks, der erstmals internationale Aufmerksamkeit auf den Völkermord an unserer Minderheit und auf die in der Bundesrepublik Deutschland fortgesetzte systematische Stigmatisierung gelenkt hatte, gab es in Deutschland kaum Unterstützung für unsere Menschen.  Uta Horstmann kennt die Sinti-Familien in München seit Jahrzehnten und sie kennt deren alltägliche Situation, nämlich immer wieder mit Diskriminierungen konfrontiert zu sein.  Wir alle sind Uta Horstmann zu Dank verpflichtet, denn sie hat gezeigt, daß die Kluft zwischen unserer Minderheit und der übrigen Bevölkerung nach der Erfahrung des NS-Völkermordes überwunden werden kann.“

Uta Horstmann hatte schon 1980 am Hungerstreik der Sinti und Roma im ehemaligen Konzentrationslager Dachau teilgenommen und seitdem ausdauernd gegen Ausgrenzung und Diskriminierung gearbeitet.  Als Sozialarbeiterin der Stadt München war sie maßgeblich beteiligt an der Konzipierung und Realisierung der neuen Häuser in München – Freimann.

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