Am 28. Dezember 2017 haben die Fraktionen von SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen den Antrag ‘Sinti und Roma – Gedenken und Handeln gegen Diskriminierung‘ in den Landtag von Brandenburg eingebracht, der einstimmig verabschiedet wurde. Der Landtag fordert mit dem Antrag die Landesregierung auf, den Abschluss einer Vereinbarung mit dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg vor-zubereiten. Dabei soll unter anderem geprüft werden, welche Maßnahmen zur Vermittlung von Kenntnissen über die Minderheit in Schulen oder bei der Fortbildung von Landes-und kommunalen Beschäftigten sowie im Bereich der Gedenkkultur ergriffen werden können.
Kulturministerin Martina Münch: „Vor dem Hintergrund der jahrhundertelangen Verfolgung und insbesondere des NS-Völkermordes an Sinti und Roma hat das Land Brandenburg eine besondere Verantwortung mit dieser Minderheit. Im ‘Dritten Reich‘ wurden rund 500.000 Sinti und Roma aus ganz Europa in Gaskammern ermordet, durch Schwerstarbeit umgebracht oder bei Menschenversuchen zu Tode gequält – weniger als 5.000 überlebten die Gräuel in den Ghettos und Konzentrationslagern“, so Münch. „Der Antrag erinnert an diese Geschichte und das Land bekennt sich zu seiner Verantwortung, daraus Lehren zu ziehen. Dazu werden wir ein Konzept entwickeln, um Kenntnisse über die Geschichte und den Alltag von Sinti und Roma in Deutschland und unserer Region zu vermitteln und das Verständnis für ihre Identität und Kultur zu fördern. Mit der Aufnahme einer Antirassismus-Klausel in die Landesverfassung hat das Land 2013 bereits ein deutliches Signal gegen die Diskriminierung von bestimmten Gruppen in der Bevölkerung, darunter auch den Sinti und Roma, gesetzt. Mit dem Konzept wollen wir die Aufarbeitung von Verfolgung und Verbrechen gegenüber dieser Minderheit in der Vergangenheit verbessern und ihren Schutz in der heutigen Gesellschaft stärken.“
Quelle: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg