Mit einer Aktionswoche möchte das Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine deren Unterstützung in den Fokus rücken. Die Veranstaltungen beginnen rund um den 19. Juni und enden am 29. Juni. Viele der mittlerweile 48 im Netzwerk engagierten Gedenkstätten, Museen, Vereine und Initiativen bieten Führungen, Filme, Fortbildungen sowie eine Fachtagung.
Die Gedenkstätte Poppenbüttel in Hamburg blickt am 22.06. mit einem Rundgang und einem Gespräch zusammen mit der Autorin Margot Löhr zum Beispiel auf „Die vergessenen Kinder der Zwangsarbeiterinnen“. Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit zeigt am gleichen Tag im Berliner Kino Delphi Lux in Anwesenheit der Regisseurin Lana Delaroche den Film „The Sunday in Strasbourg“ über ukrainische Zwangsarbeiterinnen.
In der Aktionswoche soll es auch um die Dimensionen des Zweiten Weltkriegs und des russischen Angriffskriegs sowie um Kontinuitäten gehen. Die Gedenkstätte Bergen-Belsen bietet am 23.06. eine Fortbildung zu Sinti:ze und Rom:nja im KZ und das Fortwirken von Antiziganismus bis in die Gegenwart. Das Kreismuseum Wewelsburg lädt am 26.06. zur Themenführung „Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941“. Das Bildungsforum Antiziganismus und der Zentralrat der Sinti und Roma sind am 28.06. mit der Online-Veranstaltung „Zur Situation der Rom:nja in und aus der Ukraine“ Teil der Aktionswoche. Alle Veranstaltungen sind im Kalender auf der Website des Hilfsnetzwerks zu finden.
Spendenbereitschaft hochhalten
Bei einer zentralen Online-Veranstaltung zu Beginn der Aktionswoche am 20. Juni will das Netzwerk, das auf Initiative des Berliner Vereins KONTAKTE-KOHTAKTbI gegründet wurde, mit internationaler Perspektive auf die humanitäre Unterstützung in der Ukraine schauen: Wie sieht die Arbeit konkret vor Ort aus? Wie helfen Einrichtungen in anderen Ländern, etwa Polen? Auf dem Podium berichten Dr. Anatoly Podolsky vom Ukrainian Center for Holocaust Studies, Ljubov Danylenko, Expertin zur NS-Zwangsarbeit und Partnerin des Hilfsnetzwerks, sowie Eliza Gaust, Centrum Dialogu in Łódź. Die Veranstaltung wird moderiert von Dr. Christine Glauning, der Leiterin des Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit.
Das als Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands am 9. März 2022 ins Leben gerufene „Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine“ möchte mit der Aktionswoche an die bisherige Arbeit anknüpfen und verhindern, dass die Spendenbereitschaft zu stark abnimmt. Ziel ist den Überlebenden der NS-Verfolgung in der Ukraine, ihre Familien sowie durch den Krieg betroffene Kolleg:innen aus der Ukraine mit Hilfe von Spenden unbürokratisch und effektiv zu unterstützen. Etwa 42 000 Überlebende von NS-Lagern und -Verfolgungsmaßnahmen leben noch in der Ukraine.
Die Koordination des Netzwerkes wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) gefördert.
Webseite: https://hilfsnetzwerk-nsverfolgte.de/
Ansprechpartnerin: Ragna Vogel Mobil: 01520-4756887 E-Mail: vogel@kontakte-kontakty.de |
Spendenkonto bei der Berliner Volksbank:
Empfänger: Kontakte-Kontakty IBAN: DE59 1009 0000 2888 9620 02 BIC: BEVODEBB |