Michael Kretschmer, Vizepräsident des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden, war am 7. Februar 2019 Gast beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma. Romani Rose hatte ihn eingeladen, um zum einen Das Dokumentationszentrum kennenzulernen und die Ausstellung zur NS-Verfolgung zu sehen. Seit einigen Jahren kommen die höheren Beamten des BKA regelmäßig zu Fortbildungen nach Heidelberg.
Aktuelle Gesprächsthemen waren außerdem die Erfassung der Minderheitenzugehörigkeit in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2017 sowie Möglichkeiten einer verbesserten Kommunikation mit den Pressesprechern der Polizeibehörden auf Bundes- und Länderebene. Grundsätzlich gebe es nach wie vor einen erheblichen Informationsbedarf über Geschichte und Gegenwart von Sinti und Roma in Deutschland. Übereinstimmend erklärten Kretmer und Rose, daß es selbstverständliche Aufgabe der Polizei sei, Kriminalität zu verfolgen, und zwar ohne Ansehen der Person. Dabei dürfe es aber keine Kennzeichnung oder Erfassung auf der Grundlage der Abstammung geben; Minderheitenschutz sei ein integraler Bestandteil unserer Demokratie und unserer rechtsstaatlichen Verfaßtheit.