Während die Erforschung des NS-Völkermords an den Sinti und Roma im damaligen „Großdeutschen Reich“ große Fortschritte gemacht hat, steht die historische Aufarbeitung der gegen Sinti und Roma gerichteten Vernichtungspolitik in den deutsch besetzten oder mit Hitler-Deutschland verbündeten Staaten noch weitgehend am Anfang. Dies zeigt nicht zuletzt ein Vergleich mit der kaum überschaubaren Zahl an Einzelstudien über die Ermordung der europäischen Juden. So haben Historiker die Quellen sowjetischer Provenienz, die den Genozid an den Roma in der deutsch besetzten Sowjetunion dokumentieren, fast völlig außer Acht gelassen. Das vorliegende Gutachten hat sich zum Ziel gesetzt, diese Forschungslücke zumindest teilweise zu schließen.
Der nationalsozialistische Völkermord an den Roma in der besetzten Sowjetunion (1941-1944)
Gutachten für das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma von Martin Holler