Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, traf heute in Dresden mit Sachsens Innenminister Markus Ulbig zum Gespräch zusammen. Hintergrund des Gesprächs war die Bitte des Zentralrats an die sächsischen Behörden, alle in Frage kommenden Ermittlungen zur Aufklärung des Brandanschlags auf eine Sinti-Familie in Klingenhain am ersten Weihnachtsfeiertag 2009 durchzuführen, damit die Täter gefasst und zur Verantwortung gezogen werden. Die Umstände sprachen nach Auffassung des Zentralrats dafür, dass rassistische Motive zugrunde lagen und die mutmaßlichen Täter aus der rechtsextremistischen Szene stammen. Die Familie und insbesondere auch deren Kinder waren in dem Ort schon vor der Tat Opfer rassistischer Beschimpfungen und Feindseligkeiten geworden. Die Täter des Brandanschlags konnten aber nie ermittelt werden, was von allen Seiten bedauert wurde.
Da Sinti und Roma immer noch der Hetze durch Rechtsextremisten, Diskriminierungen und Vorurteilen ausgesetzt seien, müsse der Rechtsstaat sich heute grundsätzlich und konsequent schützend vor die Minderheit stellen, erklärten Minister Ulbig und Zentralratsvorsitzender Rose übereinstimmend nach dem Gespräch. Dies gebiete die besondere Verantwortung gegenüber einer Minderheit, deren Angehörige Opfer des Völkermordes durch die Nationalsozialisten waren, betonten beide Gesprächspartner.