Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma begrüßt die Benennung einer Beauftragten gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Thüringen. Das Land setzt damit eine zentrale Forderung der 2019 von der Bundesregierung berufenen Unabhängigen Kommission Antiziganismus für den Freistaat Thüringen um.
„Ich möchte dem Land Thüringen und Ministerpräsident Bodo Ramelow ausdrücklich für diese wichtige Initiative danken, die beispielhaft ist in Bezug auf unsere Minderheit. Mit der Ernennung von Justizministerin Doreen Denstädt zur Landesbeauftragten gegen Antiziganismus übernimmt Thüringen die historische Verantwortung im Bewusstsein der Geschichte des Holocaust, die auch die Ermordung von 500.000 Sinti und Roma im NS-besetzten Europa bedeutet.“, so Zentralratsvorsitzender Romani Rose heute.
„Eine erfolgreiche Arbeit der Landesbeauftragten gegen Antiziganismus in Thüringen wird in Abstimmung mit dem Bundesbeauftragten für die Bekämpfung von Antiziganismus, Dr. Mehmet Daimagüler, erfolgen müssen. Da die Bekämpfung von Antiziganismus auf Bundes- wie auf Landesebene stattfinden muss, soll hierzu eine Bund-Länder-Kommission eingesetzt werden, an der auch die kommunalen Spitzenverbände beteiligt werden sollten“, so Rose weiter.
Bereits 2017 bekräftigte Ministerpräsident Bodo Ramelow im Rahmen einer „Gemeinsame Erklärung über die Zusammenarbeit der Landesregierung mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma“ den Willen, in Umsetzung des Rahmenübereinkommens zum Schutz nationaler Minderheiten des Europarates die Teilhabe der in Thüringen lebenden Sinti und Roma in allen Bereichen des kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebens zu fördern.