Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma trauert um den Mitbegründer und Vorsitzenden des Landesvereins der Sinti in Hamburg, Herrn Robert Weiß. Robert Weiß verstarb nach schwerer Krankheit am 11. Juli 2013 im Alter von 59 Jahren. Mit ihm verlieren die Sinti und Roma in Hamburg und darüber hinaus eine Persönlichkeit, dem die Belange seiner Minderheit stets ein großes Anliegen waren. Als er 1999 den Landesverein der Sinti in Hamburg mitbegründete, hat ihn vor allem das Schicksal seiner Familie während der Zeit des Nationalsozialismus geprägt. Viele seiner Angehörigen wurden Opfer des Holocaust, nur wenige hatten überlebt und waren nach Kriegsende in ihre Heimat nach Hamburg, von wo aus sie ab 1940 in die Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert worden waren, zurückgekehrt. Von Anfang an war es Robert Weiß wichtig, zu betonen, dass Sinti und Roma mit ihrer sechshundertjährigen Geschichte in Deutschland ein integraler Bestandteil der deutschen Gesellschaft sind. Die Bekämpfung von antiziganistischen Vorurteilen war ihm ebenso wichtig wie der Einsatz für Gerechtigkeit und für die Menschenrechte. Ein besonderes Anliegen war für ihn die Bildungssituation junger Sinti und Roma, für deren Chancengleichheit er sich stets einsetzte, damit sie eine bessere Lebensperspektive erlangen. Für die Politik und die Öffentlichkeit war er ein wichtiger und zuverlässiger Ansprechpartner. In zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen trat er als politischer Repräsentant der Hamburger Sinti auf, zuletzt auch im Rahmen des Kirchentags. Sein jahrelanges Eintreten für die Sinti und Roma verdient Anerkennung und Respekt. Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, würdigte Robert Weiß als eine Persönlichkeit, dem die Sinti und Roma viel zu verdanken haben. Der Zentralrat wird Robert Weiß ein ehrendes Andenken bewahren.