Die neue Minderheitenbeauftragte der Bundesregierung, Natalie Pawlik, zu Besuch beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg

Romani Rose führt Natalie Pawlik, die Beauftragte der Bundesregierung für nationale Minderheiten, durch die Ausstellung im Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma. Rechts im Bild Dotschy Reinhardt, Referat Bildung des Dokumentationszentrums © Zentralrat Deutscher Sinti und Roma

Die neue Beauftragte der Bundesregierung für die nationalen Minderheiten, Natalie Pawlik (MdB), machte bei ihrem Antrittsbesuch im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg deutlich, wie sehr sie sich aufgrund eigener Erfahrungen – Natalie Pawlik wurde in Russland, in Wostok, geboren und kam im Alter von sechs Jahren nach Deutschland – sich den Minderheiten in Deutschland verbunden fühlt. Natalie Pawlik wurde am 14. April 2022 zur neuen Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten berufen.

Im Mittelpunkt des Gesprächs stand ein erster Austausch über die Anliegen des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma. Der Vorsitzende Romani Rose informierte über die Situation von Sinti und Roma in Deutschland und Europa, insbesondere über die gravierenden Auswirkungen des Antiziganismus auf das tägliche Leben und die gesellschaftliche Teilhabe der Minderheit. Rose stellte ebenso den geplanten Neubau des Dokumentationszentrums vor und informierte ebenso über das vom Zentralrat angeschobene Projekt einer Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA). Die Minderheitenbeauftragte unterstrich die Bedeutung von Minderheitenrechten im In- und Ausland  und damit den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken. Für sie sei der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma mit seiner 40jährigen Bürgerrechtsarbeit der zentrale Ansprechpartner für Fragen der nationalen Minderheit wie auch der zugewanderten Angehörigen der Minderheit.

Rose unterstrich in dem Gespräch die Sorge, dass heute wieder erneut Sinti und Roma zu Sündenböcken für gesellschaftliche Probleme gemacht werden und hier nicht nur rechtspopulistische Kreise diesen alten Stigmatisierungen folgen, sondern die Mittel der Gesellschaft nach wie vor diese Vorurteile teilt. Hier sei es Aufgabe aller demokratischen Kräfte, insbesondere im Bereich von Bildung und Ausbildung für eine entsprechende Sensibilisierung in allen gesellschaftlichen Bereichen zu sorgen, so Rose.