Gedenkfeier in Sachsenhausen am 15. Dezember 2016

Romani Rose warnt vor einer Spaltung Europas durch nationalistische und populistische Bewegungen

Am Donnerstag, den 15. Dezember 2016, erinnert der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma in der Gedenkstätte Sachsenhausen mit einer Gedenkveranstaltung und einer Kranzniederlegung an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Sinti und Roma. An der Veranstaltung nimmt eine Delegation von 30 Personen teil, die aus Überlebenden und deren Familienangehörigen, sowie Vorständen der Landesverbände des Zentralrats besteht.

In seiner Gedenkansprache warnt der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, vor einer „Polarisierung der Gesellschaft und einer Stärkung der politischen Ränder“, was insbesondere für Minderheiten wie die Sinti und Roma „eine große Gefahr darstellt“. Aus diesem Grund fordert der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma „einen Expertenausschuss des Deutschen Bundestages, der sich, vergleichbar der Antisemitismus-Kommission, mit aktuellen Erscheinungsformen des Antiziganismus auseinandersetzt, regelmäßig Stellungnahmen dazu abgibt und Gegenstrategien entwickelt“, so Romani Rose.

Die Rede von Romani Rose ist unter folgendem Link in voller Länge abrufbar (Bitte Sperrfrist 15. Dezember 2016 10.30 Uhr beachten!):

Ansprache von Romani Rose

Dieter Dombrowski, Vizepräsident des Landtages Brandenburg erinnert als Vertreter des Landes Brandenburg an den Völkermord an Sinti und Roma während des Nationalsozialismus.

Die Delegation der Überlebenden versammelt sich am Donnerstag, den 15. Dezember 2016 um 10:15 Uhr am „Turm A“ (Eingang des ehem. Häftlingslagers).

Die Gedenkfeier beginnt um 10:30 Uhr am zentralen Gedenkort „Station Z“.

Begrüßung:
Dr. Astrid Ley, stellv. Gedenkstättenleiterinder Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

Ansprachen:
Dieter Dombrowski, Vizepräsident des Landtages Brandenburg.
Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma

Vor 73 Jahren, am 16. Dezember 1942, Unterzeichnete Himmler den sogenannten „Auschwitz¬-Erlass“, der die Deportation von Sinti und Roma aus ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau anordnete – unter ihnen 10.000 deutsche Sinti und Roma aus dem damaligen Reichsgebiet. Insgesamt wurden im besetzten Europa mehrere Hunderttausend Sinti und Roma in Konzentrationslagern oder durch Einsatzgruppen der SS ermordet. Im Konzentrationslager Sachsenhausen waren mehr als 1.000 Sinti und Roma inhaftiert. Seit 2004 wird in der Gedenkstätte Sachsenhausen die Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma im Nationalsozialismus umfassend in einem eigenen Ausstellungsabschnitt dokumentiert.

 

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