Ministerpräsident Bodo Ramelow und der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, haben heute in der Thüringer Staatskanzlei in Erfurt eine gemeinsame Erklärung über die Zusammenarbeit der Landesregierung mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma unterzeichnet. Gegenstand der Erklärung sind der Erhalt und der Schutz der in Thüringen liegenden Grabstätten von im Nationalsozialismus verfolgten Sinti und Roma als Familiengedächtnisstätten und öffentliche Gedenkorte. Darüber hinaus wird sich die Thüringer Landesregierung gemeinsam mit dem Zentralrat dafür einsetzen, jeglicher Diskriminierung und Ausgrenzung von Angehörigen der Minderheit entgegenzuwirken und den gesellschaftlichen Antiziganismus zu ächten. Dazu soll es einen ständigen Austausch über alle Fragen geben, die die Minderheit der schon seit Generationen in Thüringen lebenden deutschen Sinti und Roma betreffen.
Romani Rose wertete die Unterzeichnung als einen Akt von historischer Bedeutung. „Thüringen schreibt damit fest, dass Sinti und Roma ein Teil des Landes, seiner Geschichte und Kultur sind“, betonte Rose. Der Ministerpräsident erklärte, dass die Thüringer Landesregierung mit der Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung ihren Willen bekräftigt, die Grundsätze des Rahmenübereinkommens des Europarates zusammen mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma umzusetzen sowie ihre Bereitschaft, die Teilhabe der in Thüringen lebenden Sinti und Roma in allen Bereichen des kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebens zu fördern. „Minderheiten sind ein Indikator dafür, ob in einem Land etwas schief läuft“, stellte Ramelow heraus.