Presseerklärung des Minderheitenrats über die Gemeinsame Erklärung mit der Kultusministerkonferenz

Ein Etappenerfolg: Gemeinsame Empfehlung der Kultusministerkonferenz mit dem Bundesrat für Niederdeutsch und dem Minderheitenrat zur Wissensvermittlung über die vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands und die Sprechergruppe Niederdeutsch verabschiedet

Der Minderheitenrat der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands und der Bunnsraat för Nedderdüütsch begrüßen die heutige Verabschiedung der gemeinsamen Empfehlung der Kultusministerkonferenz mit dem Bundesrat für Niederdeutsch und dem Minderheitenrat zur Wissensvermittlung über die vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands und die Sprechergruppe Niederdeutsch durch die Bildungsministerkonferenz.

„Diese Empfehlung ist ein bedeutender Schritt, um die kulturelle Vielfalt Deutschlands nachhaltig in den Lehrplänen zu verankern und ein breiteres Bewusstsein für die Sprachen und Lebensrealitäten der autochthonen nationalen Minderheiten zu schaffen“, erklärt der Vorsitzende des Minderheitenrates, Karl-Peter Schramm. „Neben der Familie ist die Schule der zentrale Ort, um junge Menschen für ein tolerantes und demokratisches Miteinander zu sensibilisieren.“ 

Seit Sommer 2023 hatte es eine Zusammenarbeit mit der Kultusministerkonferenz und einzelnen Vertreter*innen der Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen gegeben. Der Minderheitenrat und der Bunnsraat för Nedderdüütsch wurden in der Arbeitsgruppe auch durch Expert*innen aus den vier Minderheiten – der dänischen Minderheit, der Friesen, der Lausitzer Sorben und der deutschen Sinti und Roma – sowie der Sprechergruppe Niederdeutsch unterstützt, die ihre Expertise zu den eigenen Gruppen einbrachten. 

„Die heute verabschiedete KMK-Empfehlung zur Wissensvermittlung ist ein Beispiel dafür, wie ein Anliegen gemeinsam vorangebracht werden kann“, betont Heinrich Siefer, Sprecher vom Bunnsraat för Nedderdüütsch, „wir freuen uns, dass die fünf Gruppen von Anfang an in den Prozess mit eingebunden wurden und ihre Anliegen in die Empfehlung aufgenommen werden konnten.“

Der Minderheitenrat und der Bunnsraat möchten betonen, dass diese Empfehlung nur ein Etappenerfolg ist, nun muss die Empfehlung in den Lehrplänen und Schulmaterialien aller 16 Bundesländer Eingang finden. Beide Gremien werden die Umsetzung dieser Empfehlung aktiv begleiten und sich weiterhin für eine stärkere Sichtbarkeit und Anerkennung der vier autochthonen nationalen Minderheiten und der Sprechergruppe Niederdeutsch einsetzen. Auch die Zusammenarbeit mit der Kultusministerkonferenz und den beteiligten Ländern wird im Jahr 2025 fortgesetzt. Für den Herbst ist eine Fachtagung in Berlin geplant, auf der Möglichkeiten der Umsetzung der Empfehlung vor und mit einem Fachpublikum diskutiert werden sollen. 

Der Bunnsraat för Nedderdüütsch und der Minderheitenrat möchten sich an dieser Stelle bei der Kultusministerkonferenz sowie den Vertreter*innen der Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen bedanken. Ein herzlicher Dank gebührt zudem den Vertreter*innen aus den fünf Gruppen: Liebe Kolleg*innen, vielen Dank für eure Expertise und euer Engagement!

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