Der Vorsitzende des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, fordert Politik und Medien auf, das gesellschaftliche Klima nicht weiter zu vergiften. Anlass ist für Rose der Kommentar von Claus Strunz, der Bundeskanzlerin Angela Merkel wegen ihrer Stellungnahme in der Diskussion um die Essener Tafel scharf angegriffen hatte. Rose bekräftigte die Position der Bundeskanzlerin: „Hier geht es darum, dass Menschen anderer Herkunft aus der Menschlichkeit ausgegrenzt werden sollen, dass Kategorien eingeführt werden, die selbst die Bedürftigkeit nochmals nach der Herkunft unterschiedlich behandelt wissen wollen. Dies widerspricht unserem Menschenbild und unserem Verständnis von der Würde des Menschen und damit den Grundlagen unserer Demokratie und unserer Verfassung. Welchen Kommentar will Claus Strunz abgeben, wenn demnächst die Forderung erhoben wird, dass die Parkbänke nur für Deutsche da sind?“
Rose erinnert an die Wahlplakate der NDP, die gefordert hatten: „Geld für die Oma statt für Sinti und Roma“. Mit derartigen Slogans werden Sinti und Roma, die seit über sechshundert Jahren Bürger dieses Staates sind, allein aufgrund ihrer Abstammung ausgegrenzt und ihrer Menschenwürde beraubt, so Rose.
