Romani Rose nimmt Stellung zur Diskussion in Ungarn : Erinnerung und Gedenken an den Völkermord an Sinti und Roma muß selbstverständlicher Teil der nationalen und der europäischen Geschichte sein

In einem persönlichen Schreiben an den ungarischen Minister für Humanressourcen, Zoltan Balog, nimmt Romani Rose Stellung zu der Diskussion in Ungarn über den Völkermord an Sinti und Roma während der NS-Herrschaft in Europa. Anlaß war das Interview, in dem Minister Balog unter anderem erklärt hatte, daß wenn der wichtigste Aspekt der jüdischen Identität es sei, daß es einen Holocaust gab, so sei das eine innere Verwirrung, die eine Schizophrenie fördere.
„Diese Erfahrung der Verfolgung darf nicht unser Leben in der Zukunft bestimmen, denn auch das wäre ein später Sieg der Nazis. Hier gilt es vor allen Dingen aber auch umgekehrt, nämlich als Aufgabe der Mehrheitsbevölkerung und an vorderster Stelle der staatlichen Repräsentanten der Gesellschaft, dafür zu sorgen, daß diese Erfahrung der Verfolgung eben nicht immer wieder erneuert wird – wie es bei den Mordserien an Roma in Ungarn und ebenso bei der Mordserie des sogenannten NSU in Deutschland geschah“, so Rose in seinem Schreiben an Minister Balog.

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