Zum Abschluß ihres Israel-Besuches nahm die Delegation europäischer Sinti und Roma an der offiziellen Eröffnungszeremonie zum „Tag der Märtyrer des Holocaust und der Helden des Widerstands“ in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem teil. Zum Gedenktag sprachen der Präsident Israels, Shimon Peres, sowie Premierminister Benjamin Netanjahu. Sechs Überlebende des Holocaust entzündeten sechs Leuchter in Erinnerung an die sechs Millionen ermordeten Juden Europas. „Die Einladung durch die Regierung Israels zu dieser Gedenkfeier ist auch Ausdruck der Solidarität zwischen den beiden Gruppen, die dem Völkermord der Nazis zum Opfer fielen. Vor allen Dingen aber zeigt dieses Gedenken in Israel an die Opfer des Holocaust, wie sehr diese Erfahrung des Holocaust die Überlebenden und ihre Nachkommen prägt, und wie wichtig der Staat Israel und damit die Sicherheit Israels für die Sicherheit der Juden in der Welt ist“, erklärte Romani Rose in Jerusalem. „Wer das Sicherheitsbedürfnis Israels nicht begreift, der hat den Holocaust nicht begriffen“, so Rose.
Die Teilnahme von Sinti und Roma am Gedenktag in Israel wurde von Romani Rose als „historisch“ bewertet. Sinti und Roma in Europa hätten keinen eigenen Staat, sie seien Bürger ihres jeweiligen Landes. Die gegenwärtige Situation zeige aber, wie brüchig der Schutz von Minderheiten werden könne, wenn innerhalb eines Staates rechtsextreme Parteien immer mehr an Gewicht gewinnen können. Dies gefährde nicht nur die Minderheiten, sondern sei eine Existenzfrage für die Demokratien in Europa, so Rose im Gespräch mit Reuven Rivlin, dem Präsidenten der Knesset (Bild).