Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma verleihen am 18. Oktober den Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma in Erinnerung an Oskar und Vinzenz Rose an den US-amerikanischen Architekten Daniel Libeskind. In den von ihm gestalteten Holocaust-Denkmälern etwa in Amsterdam und Ottawa bewusst die Gemeinsamkeit des Schicksals von Sinti und Roma und Juden während der Verfolgung in der NS-Zeit aufzeigt, und sie in der Erinnerung an den von ihm geschaffenen Orten vereint.
Vor dem Hintergrund der äußerst besorgniserregenden Menschenrechtssituation der Sinti und Roma in vielen europäischen Staaten will dieser Preis ein Beitrag zur Wahrung und Durchsetzung der Bürgerrechte sowie der Chancengleichheit für die Angehörigen der Sinti- und Roma-Minderheiten in ihren jeweiligen Heimatländern sein. Zugleich versteht sich der Preis als ein Signal an die politisch Verantwortlichen, an Medien und gesellschaftliche Gruppen in Europa, gegen tief verwurzelte Klischees und Vorurteilsstrukturen vorzugehen, um die alltägliche Ausgrenzung der Minderheit schrittweise zu überwinden. Mit dem Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma soll gesellschaftliches Engagement gestärkt und Politik und Bürger dazu aufgefordert werden, aktiv für die tatsächliche Gleichbehandlung von Sinti und Roma, ihre selbstverständliche Einbeziehung in alle Bereiche des öffentlichen Lebens, einzutreten. Nicht zuletzt soll der Preis die politischen und gesellschaftlichen Anstrengungen unterstützen, von Diskriminierung Betroffene nachhaltig zu schützen, um ihnen langfristig ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Mit dem Preis werden Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen vorrangig aus der Mehrheitsbevölkerung ausgezeichnet, die sich der Verantwortung aus der Geschichte stellen und sich in vorbildlicher Weise für eine Verbesserung der Menschenrechtssituation der Sinti und Roma eingesetzt haben.
An dieser Stelle blickt der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma auf die bisherigen Preisverleihungen und Preisträger*innen zurück, denen für ihre oft jahrzehntelange Unterstützung Dankbarkeit gebührt.