Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, dankte heute in einem Schreiben Bundespräsident Dr. Joachim Gauck für seine Rede im Kieler Landtag, mit der er sich schützend vor die Minderheit der Sinti und Roma gestellt habe. Es sei das erste Mal, dass ein Bundespräsident sich in einer aktuellen öffentlichen Debatte zu der Gefahr von Diskriminierung der Sinti und Roma öffentlich geäußert habe und mit so klaren Worten für Respekt, Besonnenheit und die Wahrung der Menschenwürde gegenüber der Minderheit eingetreten sei. Das sei nicht nur in Deutschland von größter Bedeutung, sondern darüber hinaus ein äußerst wichtiges Signal für die Minderheiten der Roma und Sinti in ganz Europa, die wissen müssen, dass sie nicht allein gelassen werden, schrieb Rose.
Der Appell des Bundespräsidenten sei umso bedeutender, da die emotionale Debatte um die Armutsflüchtlinge keineswegs zu Ende sei. Es gebe bereits aggressive Demonstrationen vor Häusern, in den Roma-Familien leben, durch rechtsextremistische Organisationen wie „Pro NRW“. Hier würde erstmals in Deutschland die Methode der rechtsextremen „Jobbik“-Partei in Ungarn angewandt, die dort zu erheblichen Spannungen und Ausschreitungen gegen Roma geführt hat. Dies müsse vor allem auch den demokratischen Parteien für die bevorstehende heiße Phase des Wahlkampfes bewusst sein, erklärte Rose. Die Worte des Bundespräsidenten seien dazu ein notwendiger Anstoß.
„Wir sind froh, dass Sie unser Bundespräsident sind“, schrieb Rose.