Am 26. Juni 2020 fand auf Einladung der Berliner Senatorin Regine Günther (Umwelt, Verkehr und Klimaschutz) ein zweites Gespräch mit allen Beteiligten über das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas und die Streckenführung der S21 statt. Dabei erläuterte die Bahn nochmals die komplexen Bedingungen für die Streckenführung der S21 und legte außerdem eine neue Variante 13 vor, die vorsieht, beide Tunnelröhren östlich des Reichstagsgebäudes verlaufen zu lassen. Die Baukommission des Deutschen Bundestages wird sich jetzt mit dieser Variante befassen.
Die von der Bahn vorgelegte Variante 13 für eine Trassenführung östlich des Reichstagsgebäudes wird vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma selbstverständlich voll und ganz unterstützt, da hier das Denkmal nicht weiter tangiert wird. Diese Variante war bei einem ersten Gespräch auf der Grundlage der Vorgaben des Deutschen Bundesages als nicht realisierbar ausgeschieden. Der Zentralrat hatte daher eine alternative Lösung angeboten, die weiterhin zur Diskussion stehen kann, wenn sich die jetzt vorgestellte Variante 13 nicht realisiert ließe.
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma hat mehrfach dargelegt, daß das Denkmal nicht nur das Schwarze Wasserbecken, sondern die gesamte Anlage umfaßt. Wenn davon ein Großteil des Geländes Baustelle wird, ist ein Gedenken am Ort nicht möglich. Es geht dem Zentralrat und es muß allen beteiligten Institutionen zuallererst um einen würdigen Umgang mit dem Gedenken an unsere Opfer gehen, für das dieses Denkmal das zentrale Symbol ist.
Der betreffende Bauabschnitt für die S21 wird frühestens 2026 beginnen. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma wird zu einer einvernehmlichen Lösung beitragen, die den Interessen der Minderheit Rechnung trägt ebenso wie den Interessen der Berliner Bürgerinnen, für die die S21 ein wichtiger Teil des Verkehrsnetzes sein wird.