Am vergangenen Dienstag wurde das Gruppenspiel zwischen Paris St. Germain und Basaksehir Istanbul in der UEFA Champions-League aufgrund eines rassistischen Zwischenfalls unterbrochen. Der Zentralrat verurteilt die rassistischen Beleidigungen durch den vierten Offiziellen auf das Schärfste und begrüßt die Geste der Solidarität beider Mannschaften, die geschlossen das Spielfeld verließen. Wie allerdings heute bekannt wurde, kamen von der Seite der Istanbuler Ersatzbank ebenfalls Aussagen, die keinesfalls hingenommen werden können: „In meinem Land sind Rumänen Zigeuner“, sei von dort in Richtung der Schiedsrichter gerufen worden.
Der Zentralratsvorsitzende Romani Rose fordert in einem Brief an den UEFA-Präsidenten Aleksander Čeferin eine deutliche Reaktion des Verbands auf beide rassistischen und absolut inakzeptablen Aussagen.
Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, wandte sich nach der Unterbrechung des Gruppenspiels zwischen Paris St. Germain und Basaksehir Istanbul in der UEFA Champions-League vom vergangenen Dienstag in einem Brief an den Präsidenten der UEFA, Aleksander Čeferin. Darin verurteilte Rose die rassistischen Aussagen des vierten Offiziellen mit deutlichen Worten: „Seit Jahren werden Fußballspieler mit dunkler Hautfarbe in europäischen Stadien von Fans rassistisch beleidigt. Dass in dem aktuellen Fall der Rassismus nicht aus dem Fanblock kam, sondern von einem der Schiedsrichter, der die Werte des Fair-Play auf dem Platz eigentlich hochhalten sollte, ist von neuer Qualität und besonders verabscheuungswürdig.“
Als in gleicher Weise nicht akzeptabel verurteilte Rose die Rufe, die von der Istanbuler Ersatzbank gekommen seinen. „Sinti und Roma sind in ganz Europa massivem und oftmals gewaltbereitem Rassismus ausgesetzt. Es ist nicht hinnehmbar, wenn Sportler von Basaksehir Istanbul glauben, einer rassistischen Beleidigung durch eine nochmalige Steigerung der Beleidigung und des Rassismus begegnen zu müssen. Eine derartige Herabsetzung muß von der UEFA wie von der Mannschaft genauso entschieden verfolgt werden.“
Rose forderte Präsident Čeferin auf, sich im Namen seines Verbands deutlich gegen Rassismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu positionieren und Konsequenzen aus dem Vorfall zu ziehen. „Ich erwarte von der UEFA, die dem Kampf gegen Rassismus in ihren Statuten einen großen Stellenwert einräumt, eine klare Verurteilung der rassistischen und absolut inakzeptablen Aussagen, die von der Bank von Basaksehir Istanbul gekommen seine, wie der Aussage des vierten Offiziellen. Dem professionellen Fußball, der von Millionen Menschen auf der ganzen Welt verfolgt wird, kommt hier eine wichtige gesamtgesellschaftliche Vorbildfunktion zu. Intensivieren Sie die antirassistische und politische Bildung Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, damit sie in Zukunft jede Form von Rassismus nicht verbreiten, sondern ihm entschieden entgegentreten“, so der Zentralratsvorsitzende.