Zentralrat würdigt Kanzlerschaft von Angela Merkel

In einem Brief an die Bundeskanzlerin aus Anlass ihrer Verabschiedung aus der aktiven Politik hob der Vorsitzende des Zentralrats Romani Rose Angela Merkels besonderes historisches Verantwortungsbewusstsein hervor, das ihre 16-jährige Kanzlerschaft geprägt hat:

„Ihren Amtseid, mit dem sie geschworen haben, Ihre Kraft „dem Wohle des deutschen Volkes widmen“ zu wollen, haben Sie stets auch europäisch interpretiert und in diesem Licht wird Ihre Kanzlerschaft in Zukunft beleuchtet werden, davon bin ich überzeugt. Sie haben die historische Verantwortung, die uns allen aus dem Zivilisationsbruchs des Holocaust an 500.000 Sinti und Roma und 6 Millionen Juden erwachsen ist, stets mit vollem Herzen gelebt.“

Weiter betonte Rose Merkels historische Rolle in der Flüchtlingskrise 2015 und in der Pandemiebekämpfung seit 2020:

„Sie haben der Welt im Laufe der Jahre Ihrer Kanzlerschaft durch Ihr Handeln als Demokratin, als Europäerin und als vehemente Verteidigerin der Menschenrechte ein neues Bild von Deutschland gezeigt. Als 2015 tausende von Menschen Schutz in Europa und Deutschland suchten, haben Sie Entscheidungen getroffen, die Menschlichkeit und Weitsicht bewiesen haben. Ebenso besonnen haben Sie unser Land durch die letzten zwei Jahre geführt, die geprägt waren von der Pandemie. Wenige deutsche Politiker haben nach 1945 so viel an Ansehen für unser Land gewonnen, wie Sie und auch dafür gilt Ihnen meine Anerkennung.“

Rose machte in dem Brief deutlich, welchen Stellenwert die Bundeskanzlerin bei den deutschen Sinti und Roma hat, die sich immer darauf verlassen konnten, mit Angela Merkel eine große Fürsprecherin und Unterstützerin im Bundeskanzleramt zu haben.