Eine Delegation des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma traf in Bratislava zu Gesprächen über die Verbesserung der oftmals desolaten Lage von Roma in der Slowakei mit mehreren Regierungsvertretern zusammen. Romani Rose vereinbarte mit dem Staatssekretär im Außenministerium, Peter Javorèik, eine weitergehende Zusammenarbeit, um zunächst im Rahmen eines Modellprojektes in Seèovce Möglichkeiten für Wohnungsbau und Einkommensmöglichkeiten in der Landwirtschaft zu eröffnen. Hierfür soll die Regierung der Slowakei Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds für die Förderperiode von 2014 bis 2020 beantragen und entsprechende Eigenmittel bereitstellen.
Peter Pollák, Beauftragter der Regierung für Roma-Gemeinschaften, wird eine Arbeitsgruppe mit dem Zentralrat und den Partnern in der Slowakei einrichten. Oswald Marschall, Vorstandsmitglied des Zentralrates, wies in den Gesprächen nachdrücklich darauf hin, daß die geplanten Maßnahmen nicht zu einer Verfestigung sozialer Probleme führen dürften, sondern konkrete Perspektiven für die betroffenen Menschen aufzeigen müßten. Im Wohnungsbau dürften nicht die desolaten Hütten einfach durch Wohnblocks unterster Kategorie ersetzt werden, wenn man nicht neue Ghettos schaffen wolle.
Auf die Situation der Roma in Seèovce wurde der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma durch Mönche der Abtei Maria Laach aufmerksam gemacht, die seit einigen Jahren vor Ort die Gemeinde unterstützen. Im vergangenen Jahr konnte ein Kommunikationszentrum in Seèovce eröffnet werden, in dem jetzt auch Bildungsmöglichkeiten für neue Berufe angeboten werden sollen.