Gedenkfeier an den Völkermord an Sinti und Roma in Auschwitz-Birkenau

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Datum
02.08.2016
12:00 - 14:00 Uhr

Veranstaltungsort
Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau
Więźniów Oświęcimia 20
32-603 Oswiecim


Jährlich am 2. August erinnert der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma mit einer internationalen Gedenkfeier auf dem Gelände der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau an die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus.

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An dem Gedenkakt nehmen Delegationen von Roma-Verbänden und Holocaustüberlebende der Minderheit aus mehreren Ländern teil. Die Regierungen Polens und anderer Staaten sind bei dem Gedenkakt regelmäßig hochrangig vertreten. Auf Beschluss des polnischen Parlaments gilt der 2. August seit dem Jahr 2011 als nationaler Gedenktag für die Opfer des nationalsozialistischen Völkermords an der Minderheit. Am 15. April 2015 nahm auch das Europäische Parlament mit einer großen Mehrheit eine Entschließung an, in welcher das Parlament den Völkermord an über 500.000 Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten und ihre Verbündeten offiziell anerkennt,  sowie den 2. August als Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma benennt.

Die Gedenkfahrt nach Auschwitz wurde in den Anfangsjahren durch das Auswärtige Amt ermöglicht und wird seit dem Jahr 2005 durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ) finanziell unterstützt.

Hintergrund
Die Nationalsozialisten verschleppten von März 1943 bis Juli 1944 23.000 Roma und Sinti aus elf Ländern Europas nach Auschwitz. Nahezu alle fanden dort den Tod. Am 2. August 1944 wurden die im Lagerabschnitt B II e des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau verbliebenen 2.900 Sinti und Roma auf Befehl des Reichssicherheitshauptamtes ermordet. Ein vorangegangener Versuch, 6.000 Roma und Sinti in die Gaskammern zu bringen, scheiterte am 16. Mai 1944 an dem Widerstand der Häftlinge. In den darauf folgenden Wochen wurden 3.000 der an dem Aufstand beteiligten Häftlinge bei Selektionen von den SS-Ärzten als „noch arbeitsfähig“ eingestuft und zur Sklavenarbeit in andere Konzentrationslager im Reichsgebiet verschleppt, nach Buchenwald, Mauthausen, Ravensbrück, Sachsenhausen und Dachau. Zurück in Auschwitz blieben 2.900 Roma und Sinti, überwiegend Kinder, deren Mütter und alte Menschen. Die SS brachte sie in der Nacht vom 2. auf den 3. August in die Gaskammern und verbrannte die Leichen in einer Grube neben dem Krematorium V.

 

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