Romani Rose bittet Papst Benedikt XVI um verstärktes Engagement für Sinti und Roma durch die Katholische Kirche

Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, und der Auschwitz-Überlebende Franz Rosenbach überreichen Papst Benedikt XVI am 30. Mai 2007
im Rahmen der Generalaudienz im Vatikan eine gemeinsame Bittschrift internationaler Roma-Organisationen. Angesichts der besorgniserregenden Menschenrechtssituation der Sinti und Roma in vielen europäischen Staaten wird der Heilige Vater darin um eine Begegnung mit internationalen Repräsentanten der Minderheit gebeten.
 
Da Sinti und Roma nach offiziellen Berichten heute wie keine andere Minderheit in Europa Diskriminierung ausgesetzt sind, wird in dem Schreiben an Papst Benedikt XVI
die Wichtigkeit einer Unterstützung durch die Katholische Kirche betont. Die Katholische Kirche müsse ihrer besonderen Verantwortung gegenüber Sinti und Roma durch einen aktiveren Schutz der Minderheit Ausdruck verleihen. Gerade jetzt, da sich rassistische Gewalt immer häufiger gegen Sinti und Roma richte, sei ein intensiver Dialog zwischen den größtenteils katholischen Angehörigen der Minderheit mit ihrer Kirche erforderlich. Angesichts der schwierigen Geschichte und Gegenwart der Minderheitwürde die Katholische Kirche damit ein Zeichen der Hoffnung auf Überwindung der Ausgrenzung und auf eine gesellschaftliche Gleichstellung der Sinti und Roma setzen.

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