„Das Denkmal für die im NS ermordeten Sinti und Roma Europas wird durch den geplanten Bau der S21 massiv beeinträchtigt. Das Denkmal besteht nicht nur aus dem schwarzen Becken, sondern umfaßt selbstverständlich das gesamte von Dani Karavan gestaltete Ensemble, die Glaswände mit der Chronologie und dem Zitat von Bundespräsident Roman Herzog und Bundeskanzler Helmut Schmidt ebenso wie die in den Boden eingelassenen Steinplatten, die die Namen der Konzentrations- und Vernichtungslager tragen. Die geplante Baustelle wird weit über die Hälfte des Geländes umfassen. Eine solche umfassende Beeinträchtigung des Gedenkens ist für die Überlebenden und ihre Familien, war und ist für den Zentralrat unvorstellbar“, so der Vorsitzende des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose.
Rose widerspricht damit deutlich der Einschätzung der Bahn, dass das Denkmal nicht angetastet werde, wie gestern der Bevollmächtigte der Bahn, Alexander Kaczmarek, erklärte.
Am Mittwoch, dem 3. Juni 2020, wird der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma auf Einladung von Berlins Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Regine Günther, erstmals mit allen beteiligten Institutionen zu einem Gespräch zusammenkommen. Anschließend wird der Zentralrat seine Position der Öffentlichkeit vorstellen, um zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen.
Herbert Heuß
Wissenschaftlicher Leiter