Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann traf am 10. Mai 2012 in Stuttgart eine Delegation des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, zu der auch Holocaust-Überlebende aus Baden-Württemberg gehörten. Bei dem Gespräch über die Situation der deutschen Sinti und Roma als eine seit über 600 Jahren hier beheimatete Minderheit hob der Vorsitzende des Zentralrats, Romani Rose, die immer noch weitverbreiteten Ressentiments gegenüber Sinti und Roma hervor.
Thema des Gedankenaustausches war auch die zunehmende Bedrohung durch Neonazis gegen Sinti und Roma im Internet sowie die rechtsextremen Morde der terroristischen Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“. Rose wies darauf hin, dass Sinti und Roma bei den Ermittlungen zu dem brutalen Mord und Mordversuch an der Polizistin Michelle Kiesewetter und ihrem Kollegen in Heilbronn in schlimmer Weise öffentlich unter Verdacht gestellt und pauschal stigmatisiert worden seien, bevor sich herausstellte, dass die rechtsextremen Terroristen die Tat begangen hatten.
Ministerpräsident Kretschmann sagte der Delegation außerdem seine Unterstützung für die Schaffung einer Regelung zur Erhaltung der Gräber von Holocaust-Überlebenden der Sinti und Roma zu. Dafür werde er sich auch in einem Gespräch mit dem Präsidium des Bundesrates und mit den Kommunalen Spitzenverbänden einsetzen.
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