Haben wir ein Journalismusproblem? – Das Bild von Sinti und Roma in den Medien

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Datum
23.01.2020
19:00 - 20:30 Uhr

Veranstaltungsort
ALEX Offener Kanal Berlin
Rudolfstraße 1-8 (Eingang Ecke Ehrenbergstraße)
10245 Berlin-Friedrichshain


In einer gemeinsamen Abendveranstaltung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und der Neuen deutschen Medienmacher*innen diskutieren Expert*innen, darunter Romani Rose (Vorsitzender des Zentralrats), Ferda Ataman (NdM-Vorsitzende, Journalistin), der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch und Andrea Wierich (Amaro Foro) am 23. Januar 2020 die immer wieder auftauchenden antiziganistischen Vorurteile in der deutschen Berichterstattung. Moderiert wird die Diskussion von Mohamed Amjahid, Journalist und Autor des Buches „Unter Weißen“.

Die Ablehnung von Sinti*ze und Rom*nja ist weiterhin gesellschaftliche Realität und wird durch eine antiziganistische mediale Berichterstattung weiter verstärkt: So stellte eine Studie bereits 2016 fest, dass die deutschen Medien regelmäßig Vorurteile gegen Sinti*ze und Rom*nja verbreiten und reproduzieren.[1] Nach wie vor sind Sinti*ze und Rom*nja mit reißerischer, latent bis offen rassistischer und herabwürdigender Berichterstattung konfrontiert. Ob Print, Online, Funk oder Fernsehen – die andauernde Wiederholung antiziganistischer Vorurteile in der mediale Darstellung beeinflusst den Ton in der gesellschaftlichen wie auch politischen Debatte immens und jahrhundertealte Klischees etablieren sich zum „normalen“ Bild über Sinti*ze und Rom*nja. Sozialstaatsmissbrauch, „Horrorhäuser“, inklusive Ratten und Dreck, Müllberge, barfüßige Kinder, Frauen in langen Röcken und Clankriminalität gehören zum Standardreperoire in der Darstellung der Minderheit in den Medien. Ein normales Leben können oder wollen die Medien über Sinti*ze und Rom*nja nicht zeigen, nur eines im kriminellen und devianten Abseits der Gesellschaft. Warum ist das so?

Gemeinsam nehmen unsere Expert*innen eine Bestandaufnahme vor, diskutieren aktuelle Beispiele aus der Berichterstattung (und davon gibt es wahrlich genug!) und stellen Forderungen: Nach mehr Differenzierung, mehr Sensibilität – und einem lange überfälligen Verzicht auf tradierte Stereotype und Rassismen.

Pressemitteilung

Wann und wo?

Am 23. Januar ab 19 Uhr bis 20.30 Uhr im Berliner Sender ALEX Berlin (Einlass ab 18.00 Uhr).

Um Anmeldung wird gebeten: Eventim Link

Anschließend kleiner Empfang mit Getränken und Snacks.


Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma ist die politische Interessenvertretung der deutschen Sinti und Roma mit Sitz in Heidelberg. Als Dachverband setzt sich der Zentralrat auf nationaler und internationaler Ebene für eine gleichberechtigte Teilhabe von Sinti und Roma in Politik und Gesellschaft sowie für die Auseinandersetzung mit und Bekämpfung von Antiziganismus ein.

Die Neuen deutschen Medienmacher*innen sind ein bundesweiter Zusammenschluss von Journalist*innen mit und ohne Migrationsgeschichte, die sich für mehr Vielfalt in den Medien einsetzen. Wir sind politisch unabhängig, nationalitäten- und konfessionsübergreifend.

Pressekontakt:

Zentralrat Deutscher Sinti und Roma:                              

Anja Reuss, Politische Referentin
anja.reuss@sintiundroma.de

Marius Lüdicke, Wissenschaftlicher Referent / Öffentlichkeitsarbeit

marius.luedicke@sintiundroma.de

Tel.: 06221-981101

Neue deutsche Medienmacher*innen

Sina Laubenstein, Projektleiterin
laubenstein@no-hate-speech.de

Hashtags

#journalismusproblem #antiziganismusinmedien #debatedehate


[1] Markus End, 2016: Antiziganismus in der deutschen Öffentlichkeit. Strategien& Mechanismen medialer Kommunikation, abzurufen unter: https://zentralrat.sintiundroma.de/antiziganismus-in-der-deutschen-oeffentlichkeit/

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