Wanderausstellung „Was heißt hier Minderheit?“ im Deutschen Bundestag eröffnet

Kurator Robert Lorenc führt Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckhardt (Mitte) und die Vorsitzende des Minderheitenrates Gitte Hougaard-Werner durch die Ausstellung. © Minderheitensekretariat / G. Nissen

Am 16. März wurde die interaktive Wanderausstellung „Was heißt hier Minderheit?“ im Deutschen Bundestag virtuell durch Bundestagsvizepräsidenten Katrin Göring-Eckhardt eröffnet. Weitere Grußbotschaften sprachen Prof. Dr. Lars Castellucci, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Inneres und Heimat, MdB Stefan Seidler (SSW) und der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern und für Heimat MdB Johann Saathoff. Auch die Vorsitzende des Minderheitenrates Gitte Hougaard-Werner und die Sprecherin des Bundesraats för Nedderdüütsch Dr. Saskia Luther begleiteten die Ausstellungseröffnung mit Grußworten.

Die Wanderausstellung ist die erste gemeinsame Präsentation der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands – der Lausitzer Sorben, der deutschen Sinti und Roma, der dänischen Minderheit und der friesischen Volksgruppe – sowie der Sprechergruppe Niederdeutsch dieser Art.

Die Ausstellung ermöglicht eine Beschäftigung mit den fünf Gruppen und stellt dabei auch die Mehrheitsbevölkerung betreffende Fragen nach Identität und dem Verhältnis von Eigenem und Fremdem. Jede der sechs Ausstellungsstationen unterscheidet sich durch ihre einzigartige Architektur. An beispielhaften Erzählungen wird Einblick in die spannungsreiche Beziehungsgeschichte zur Mehrheitsgesellschaft gegeben, die Zwischenmenschliches ebenso berührt wie ein weites staatliches Geschichtsfeld der Minderheitenpolitik. Eine Zentralstation informiert die Besucher der Ausstellung zu den minderheitenpolitischen Rahmenbedingungen und Schutzabkommen in Deutschland und Europa.

Motivation und Ziel der Ausstellung ist es, Wissensdefizite zu den vier autochthonen Minderheiten und der Sprechergruppe Niederdeutsch in Politik und Gesellschaft abzubauen, Interesse zu wecken und das Verständnis für Belange, Kultur und Sprachen der Minderheiten als wichtigen Bestandteil einer vielfältigen Gesellschaft zu fördern.

Die im Deutschen Bundestag erstpräsentierte Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt des Minderheitenrates der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands sowie des Bundesraats för Nedderdüütsch.

Nach vier Jahren intensiver Vorbereitungszeit wird die Wanderausstellung nun bis 2027 bundesweit an verschiedenen Standorten in allen 16 Bundesländern zu sehen sein. Interessierte Institutionen sind eingeladen, die Ausstellung vor Ort zu präsentieren.

Den Link zur virtuellen Eröffnung der Ausstellung finden Sie hier:

https://www.bundestag.de/ausstellung-minderheiten

Die multimediale Ausstellung wurde durch das Minderheitensekretariat unter der Projektleitung von Judit Šołćina/Scholze konzipiert und erstellt. Verantwortlich für das Projektmanagement sind Johanna Panse und Veronika Bjarsch. Kurator der Ausstellung ist Dr. Robert Lorenc. Gestaltet wurde die Ausstellung von buerojolas Berlin, der Ausstellungsbau erfolgte durch die Firma rotes pferd, Berlin.

Wissenschaftlich begleitet und beraten wird die Wanderausstellung durch ein Expertengremium mit Vertretern folgender Institutionen der fünf Gruppen:

Des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma Heidelberg, des Niederdeutschsekretariats Hamburg, des Nordfriisk Instituut Bräist/Bredstedt, der Ostfriesischen Landschaft, Plattdüütskbüro Auerk/Aurich, des Seelter Buund Seelterlound/Saterland, des Serbski muzej/Sorbischen Museums Budyšin/Bautzen, der Städtischen Sammlungen, Serbski muzej/Wendisches/Museum Chóśebuz/Cottbus sowie der Sydslesvigsk Forening Flensborg/Flensburg.

Die Wanderausstellung wird durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat gefördert.

Bei Fragen wenden Sie sich gern an den Leiter des Minderheitensekretariates Herrn Gösta Nissen (g.nissen@minderheitensekretariat.de, Tel. +49(0)30 18681 14265, Mobil:+49(0)152 318 28 199).

Quelle: Minderheitensekretariat

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