In einem Appell an Papst Benedikt XVI protestieren die deutschen Sinti und Roma gegen die Wideraufnahme des Holocaust-Leugners Williamson in die Katholische Kirche. „Der heute vom Vatikan gegenüber Bischof Williamson geforderteWiderruf seiner volksverhetzenden Erklärungen mit der Leugnung des Holocaust ist nicht geeignet, den entstandenen Schaden für die Glaubwürdigkeit der Kirche und den Schaden für das Ansehen der Opfer zu beheben“, erklärte heute der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Die deutschen Sinti und Roma, unter ihnen auch Überlebende von Auschwitz, protestieren gegen die Wiederaufnahme Williamsons in die katholische Kirche und appellieren dringend an Papst Benedikt XVI., diese Entscheidung rückgängig zu machen, so Rose. „Wir bitten den Papst um eine Entschuldigung und um eine Erklärung auch zu der besonderen Verantwortung der Kirche nach dem nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma.“
Widerruf durch Holocaust-Leugner Williamson ist keine ausreichende Maßnahme für Glaubwürdigkeit der Kirche
Wenn Williamson den Holocaust und die Ermordung der Juden in den Gaskammern von Auschwitz leugnet, dann leugnet er gleichzeitig auch die Ermordung der Sinti und Roma in diesen Vernichtungsstätten von Auschwitz. Zuletzt ermordete die SS dort in der Nacht vom 2. August 1944 die letzten 2900 in dem Konzentrationslager noch verbliebenen Sinti und Roma in den Gaskammern. 500 000 Sinti und Roma fielen dem planmäßigen Völkermord an unserer Minderheit im nationalsozialistisch besetzten Europa zum Opfer.