Christian Pfeil ist deutscher Sinto. Rassistisch abgewertet als „Zigeuner“ wird seine gesamte Familie auf Grund der Nürnberger Rassengesetze von den Nationalsozialisten in die Zwangs- und Konzentrationslager Nazi Deutschlands deportiert, viele Familienmitglieder werden im Vernichtungslager Auschwitz ermordet. Doch die Kernfamilie Pfeil überlebt, wie ein Wunder, gemeinsam fünf Jahre in Ghettos und Konzentrationslagern. 1944 wird Christian selbst im Ghetto Lublin geboren, so klein, dass man ihn als Säugling in eine alte Zigarrenkiste legt. Doch auch Christian überlebt – trotz allem.
„Christian Pfeil. Trotz allem“ ist ein berührender Dokumentarfilm, der tief in die Autobiografie von Christian Pfeil und seiner Familie, die seit Generationen in Trier lebt, blicken lässt. Kaum ein Film zeigt einen Blick in die NS-Vergangenheit unseres Landes mit so viel Fein- und Fingerspitzengefühl und beleuchtet die Frage, wo die Menschlichkeit jener Zeit sich einst versteckt hatte.
Ein Filmerlebnis, das heutzutage ein Muss ist. Für eine Heimat ohne Ausgrenzung und Hass. Für ein „Nie wieder ist jetzt“. Für Christian Pfeil und seinen Mut, seine Geschichte zu erzählen, auf dass nachkommende Generationen aus ihr lernen.
Christian Pfeil spricht am 26. Januar 2024 als Holocaust Überlebender vor den Vereinten Nationen in New York. Er ist nach Zoni Weiss der zweite Angehörige der Minderheit, der eine Einladung, die Vereinten Nationen zu adressieren, erhalten hat.
Zeuge der Zeit: Christian Pfeil · Trotz allem | ARD Mediathek