„Patterns of Symbolic Violence. The Motif of ‘Gypsy’ Child-theft across Visual Media“. Radmila Mladenova stellt ihre neue Monografie vor.

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Datum
03.05.2019
18:30 - 20:00 Uhr

Veranstaltungsort
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
Bremeneckgasse 2
69117 Heidelberg


Wir möchten Sie herzlich zu einer Veranstaltung der Gesellschaft für Antiziganismusforschung am Freitag, den 3. Mai 2019 um 18.30 Uhr, im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma einladen:

Die Literatur- und Filmwissenschaftlerin Radmila Mladenova stellt ihre Monografie „Patterns of Symbolic Violence. The Motif of ‘Gypsy’ Child-Theft across Visual Media“ vor. Der deutschsprachige Vortrag eröffnet zugleich das diesjährige Frühjahrstreffen der Gesellschaft für Antiziganismusforschung e.V.

Im Zentrum des Buches stehen das Motiv des „Zigeunern“ seit Jahrhunderten zugeschriebenen Kinderraubs und dessen Visualisierungen innerhalb der europäischen Kunst- und Kulturgeschichte zwischen dem 17. und 21. Jahrhundert. Anhand einer Reihe paradigmatischer Kunstwerke und visueller Medien untersucht Mladenova die unterschiedlichen Anpassungen des Motivs und arbeitet seine vielschichtigen Bedeutungen und Funktionen heraus. Dabei richtet die Autorin ihr Augenmerk besonders auf die Farbkodierung von Körpern und deren rassistische bzw. antiziganistische Verwendung. Die Analyse beginnt mit einer kritischen Betrachtung von Cervantes Erzählung „La gitanilla“ – dem literarischen Ursprung des Kinderraubmotivs. Ausgehend davon wird dessen Visualisierungsgeschichte von den holländischen Historienmalereien des 17. Jahrhunderts über die Drucktechniken des 19. Jahrhunderts bis hin zu Filmen des 20. Jahrhunderts nachgegangen. Den Abschluss bildet eine kritische Analyse des Kinderfilms „Nellys Abenteuer“ aus dem Jahr 2016.

Die Studie erscheint in der neuen Schriftenreihe „Antiziganismusforschung interdisziplinär“ (heiUp – Heidelberg University Publishing) der im Juli 2017 am Historischen Seminar der Universität Heidelberg eingerichteten Forschungsstelle Antiziganismus. Die Open-Access-Reihe zielt darauf ab, die Antiziganismusforschung stärker im akademischen Diskurs zu verankern und weitere Grundlagenarbeit anzuregen. Sie soll Einblicke in das noch junge, aber dynamische Forschungsfeld und dessen unterschiedliche methodische Zugänge geben.

Zur Autorin:

Radmila Mladenova ist Literatur- und Filmwissenschaftlerin und promoviert am Slavischen Institut der Universität Heidelberg zum Thema „The ‘White’ Mask and the ‘Gypsy’ Mask in Film“.

Sie hat Anglistik und Amerikanistik an der Universität Sofia studiert und den Masterstudiengang „Kultur im Prozess der Moderne“ an der Universität Mannheim abgeschlossen. Ihre Forschungsinteressen liegen an der Schnittstelle von Rassismus und Kunst.

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