Grimme-Preis für Dokumentation über Romani Rose

Mit dem wichtigsten Fernsehpreis Deutschlands, dem Grimme-Preis, ist unter den 16 Preisträgern auch die zweistündige Dokumentation über den Heidelberger Romani Rose: „Unrecht und Widerstand – Romani Rose und die Bürgerrechtsbewegung“ (ZDF/3sat). In der Kategorie Information und Kultur holte der Regisseur Peter Nestler eine der begehrten Trophäen, die am 21. April 2023 im Merler Theater vergeben werden.

Der Film arbeitet mit vielfältigem Archivmaterial, Kommentaren von Experten und Interviewbeiträgen. Im Mittelpunkt steht die Geschichte von Romani Rose, des heutigen Zentralratsvorsitzenden Deutscher Sinti und Roma. 13 seiner Familienangehörigen wurden im Holocaust ermordet. Die Dokumentation zeigt seinen lebenslangen Kampf gegen Ausgrenzung, Kriminalisierung und Diskriminierung der Minderheit. Dabei beschreibt Peter Nestler den steinigen Weg der Bürgerrechtsbewegung aus der Rechtlosigkeit, zeigt aber auch auf, wie sich Vorurteile und Feindbilder bis in die Gegenwart gehalten haben.
Gedreht wurde in Heidelberg, z.B. in der Klingenteichstraße, wo Roses Mutter, Maria Hübner, einst seinen Vater vor den Nazis versteckte und ihm so das Leben rettete. Filmaufnahmen entstanden auch im KZ-Lager Neckarelz, wo Oskar Rose seinen Bruder befreite.
Bereits im letzten Jahr erhielt der Film, der den Völkermord an den Sinti und Roma aufzeigt und den erbitterten Widerstand gegen das Unrecht, das ihnen in der Bundesrepublik widerfuhr, den 3sat Dokumentarfilmpreis.

 

Bild: © M. Ciabattoni / Grimme-Institut

Verwandte Themen und Beiträge: